Wir merken es gerade: In Krisenzeiten stehen Krankenhäuser und Kliniken unter besonderer
Beobachtung. Plötzlich nehmen wir das, was wir häufig als selbstverständlich voraussetzen,
ganz anders wahr. Wir fragen nach der Anzahl vorhandener Betten oder der Kapazität
von medizinischem Pflegepersonal. Zum Glück sind wir in Deutschland gut aufgestellt,
aber uns wird bewusst, dass es auch hier in Notsituationen zu gefährlichen Engpässen
kommen könnte. Etwas, auf das Klinikpersonal in ruhigen Zeiten immer wieder hinweist,
gerade aber dann wird es zu oft überhört. Die Behandlungen aller Menschen in diesem
Land, zu jeder Zeit ermöglichen zu können, muss aber immer ein zentrales Thema in
unserer Gesellschaft bleiben. Diese Einleitung ist also auch ein Aufruf an ein kollektives,
nachhaltiges Umdenken. Und damit beantworte ich als erstes, die derzeit vielleicht
wichtigste Frage zum heute vorgestellten Krankenhaus: Das Universitätsklinikum Tübingen
(UKT) verfügt über 1577 Betten, davon entfallen auf die Intensivstation gerade einmal
40. Fast alle Betten sind belegt. Das ist Grund nicht für Panik, aber zur Sorge auch
für alle anderen Krankenhäuser.