ZUSAMMENFASSUNG
Die Zahl der Frauen, die an Gestationsdiabetes mellitus (GDM) erkranken, steigt in
den letzten Jahren begünstigt durch ein höheres Alter und einen veränderten Lebensstil
der Schwangeren beträchtlich an. Um akute sowie Langzeitfolgen für Mutter und Kind
auf ein Minimum zu reduzieren, gilt es den GDM frühzeitig zu erkennen und entsprechend
zu behandeln. Bereits in der Frühschwangerschaft (vor der 24. SSW) kann mittels einer
Nüchtern-Glukosemessung oder durch die Messung des HbA1c-Wertes auf das Vorliegen eines GDM beziehungsweise eines bisher unerkannten Diabetes
mellitus hin untersucht werden. Ab der 24. SSW muss nach der deutschen Mutterschaftsrichtlinie
von 2012 zudem jeder Schwangeren, unabhängig vom Vorherrschen bestimmter Risikofaktoren
für GDM, ein oraler Glukose-Challenge-Test (50-g-GCT) zum Screening auf Glukosestoffwechselstörungen
und GDM angeboten werden. Fällt dieser Screeningtest pathologisch aus, erfolgt ein
standardisierter oraler Glukosetoleranztest (75-g-oGTT), um den Verdacht auf GDM oder
Diabetes mellitus zu bestätigen. Die sichere Diagnose des GDM hängt dabei nicht nur
von der korrekten Durchführung des 75-g-oGTT ab, sondern vor allem auch von der richtigen
(prä-)analytischen Handhabung der Blutproben.