ZUSAMMENFASSUNG
Die aktuelle COVID-19-Pandemie verzeichnet mittlerweile über 18 Millionen Erkrankte
und 680 000 Todesfälle weltweit. Für die hohe Variabilität sowohl der Schweregrade
des klinischen Verlaufs als auch der Organmanifestationen fanden sich zunächst keine
pathophysiologisch zufriedenstellenden Erklärungen. Bei schweren Krankheitsverläufen
steht in der Regel eine pulmonale Symptomatik im Vordergrund, meist unter dem Bild
eines „acute respiratory distress syndrome“ (ARDS). Darüber hinaus zeigen sich jedoch
in unterschiedlicher Häufigkeit Organmanifestationen in Haut, Herz, Nieren, Gehirn
und anderen viszeralen Organen, die v. a. durch eine Perfusionsstörung durch direkte
oder indirekte Gefäßwandschädigung zu erklären sind. Daher wird COVID-19 als vaskuläre
Multisystemerkrankung aufgefasst. Vor dem Hintergrund der multiplen Organmanifestationen
sind klinisch-pathologische Obduktionen eine wichtige Grundlage der Entschlüsselung
der Pathomechanismen von COVID-19 und auch ein Instrument zur Generierung und Hinterfragung
innovativer Therapieansätze.