ZUSAMMENFASSUNG
Im Dezember 2019 kam es zur Ausbreitung von SARS-CoV-2, welches zu einer weltweiten
Pandemie führte. Neben den Einschränkungen im täglichen Alltag sah sich die Medizin
mit bisher nicht dagewesenen Problemen konfrontiert. In einigen Ländern führte ein
rasanter Anstieg an SARS-CoV-2 bzw. Erkrankungen mit COVID-19 zu einer Überforderung
der Gesundheitssysteme, unter anderem aufgrund eines Mangels an Intensivbetten und
Beatmungsgeräten. In der Intensivmedizin bestanden initial große Unsicherheiten bezüglich
des Einsatzes von nichtinvasiven Beatmungsformen aufgrund der potenziellen Aerosolbelastung.
Ca. 5 % der infizierten Patienten mussten zur weiteren Therapie auf die Intensivstation
aufgenommen werden, im Regelfall aufgrund einer schweren Pneumonie. Es kann sich im
Verlauf der Erkrankung das Vollbild eines akuten Lungenversagens ausbilden, welches
mit einer hohen Mortalität vergesellschaftet ist. Da es sich bei COVID-19 um eine
gänzlich unerforschte virale Erkrankung handelt, war die Erforschung der Todesursache
und die Charakterisierung von Organschäden sehr wichtig. Mehrere Obduktionsstudien
konnten zeigen, dass es bei Patienten mit COVID-19 zu einem vermehrten Auftreten von
venösen und arteriellen Thrombosen kommt. Neben klassischen Lungenembolien kommt es
auch zur Ausbildung von Mikrothromben in der pulmonalen Endstrombahn. Zudem ließ sich
eine Neoangiogenese nachweisen, die bisher im Rahmen des diffusen Alveolarschadens
bei pathologischen Untersuchungen noch nicht beschrieben wurde.