Deutsche Gesellschaft für Berg- und Expeditionsmedizin e. V.

Liebe Freunde der BExMed,

„a world gone viral“ hat die Zeitschrift National Geographic ihr letztes Heft betitelt. Eine Überschrift mit doppelter Bedeutung. Corona hat uns alle im Griff. Und verändert unser Zusammenleben rasant und unerwartet. Wir Mediziner müssen uns nicht nur um die Behandlung der akut Erkrankten kümmern, wir sollten uns auch mit den Folgeschäden auf allen Ebenen unserer Gesundheit kümmern. Das Zusammenleben verändert sich. Videofortbildungen und Konferenzen sind schön, das Wissen kann durchaus über diese Kanäle so vermittelt werden.

Eines fehlt mir aber trotzdem, die kleinen Gespräche in den Vortragspausen, die Kontakte, die abends bei einem gemeinsamen Essen geknüpft werden. Wir arbeiten alle daran, dass dieses im Lauf des nächsten Jahres wieder möglich sein wird. Deshalb planen wir auch weiterhin unsere Präsenzveranstaltungen.

Termine

Wir trauen uns kaum, Termine zu veröffentlichen. Die Pandemiemaßnahmen zwingen häufig dazu, Veranstaltungen abzusagen, zu verschieben oder stark zu verändern. Da dies oft innerhalb weniger Tage und Wochen geschieht, können wir nur darauf hinweisen, diese Termine im Internet zu überprüfen.

Noch sind die aufgeführten Veranstaltungen so geplant, wie wir sie im letzten Heft veröffentlicht haben:

• Lawinenrefresher 20.–24. Januar 2021

• Winterkurs Expeditionsmedizin 10.–17. April 2021

• Sommerkurs Expeditionsmedizin 19.–26. Juni 2021

Die Details zum 3. Salzburger Symposium für Alpin- und Höhenmedizin/Bergsport und Gesundheit (www.mountain-symposium.org) und zum 3. Medizin-Meteorologisches Sonnblicksymposium ([e-mail]) finden Sie unter den angegeben Websites.

Kurse zum Diploma in Mountain Medicine

Diese Kurse werden von der Alpinärzteschmiede durchgeführt. Noch sind unter der Website www.alpinaerzteschmiede.org keine coronabedingten Absagen oder Verschiebungen zu finden.

Diplomprüfungen

Diese werden im Rahmen des 3. Salzburger Symposium für Alpin- und Höhenmedizin/ Bergsport und Gesundheit durchgeführt werden: 17. April 2021, 09:00 Uhr, im Audimax der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Salzburg, Hellbrunnerstr. 34, Salzburg. Anmeldung unter www.bexmed.de. Anmeldeschluss ist der 13. März 2021.

Forschungsförderung Höhen- und Expeditionsmedizin 2020

Die BExMed schreibt für das Jahr 2020 erneut eine Forschungsförderung auf dem Gebiet der Höhenmedizin und Expeditionsmedizin in Höhe von 5000 Euro für junge Forscher aus. Anträge können Mitglieder der BExMed und der ÖGAHM stellen. Der Antrag muss der BExMed in elektronischer (PDF-Datei an [e-mail]) und in schriftlicher Form zugehen. Berücksichtigt werden alle Anträge, die bis zum 31.12.2020 (24:00 Uhr) mindestens in elektronischer Form eingegangen sind.

Abb. 1 Im Aufstieg zum Hohen Sonnblick in der Goldberggruppe/Österreich.
Quelle: Dr. Jörg Schneider

Abb. 2 Am Schafreiter im Karwendel/Österreich.
Quelle: Dr. Jörg Schneider

Das Forschungsvorhaben muss im Bereich der Bergmedizin, Höhenmedizin oder Expeditionsmedizin liegen, unterstützt werden klinische oder experimentelle Vorhaben. Besonders förderungswürdig sind originelle oder unkonventionelle Vorhaben, die neue Erkenntnisse für Probleme oder Erkrankungen der Höhenmedizin und Expeditionsmedizin wahrscheinlich machen (www.bexmed.de/forschungspreis).

Prakash Adhikari 1966–2020

Gerne denke ich an meine Zeit bei der Himalayan Rescue Association (HRA) in Nepal zurück. Damals durfte ich als junger Arzt meine ersten Erfahrungen in Höhenmedizin in Verbindung mit Reisemedizin sammeln. Die nepalesischen Mitarbeiter bei der HRA waren dabei eine immens große Hilfe. Mit Bedauern habe ich jetzt vom Tod eines ganz wesentlichen Mitarbeiters der HRA vernommen.

Prakash Adhikari starb im Oktober an den Folgen einer COVID-19-Infektion. Prakash half jedem, der in den Bergen seines Heimatlands in Not kam, sei es durch Höhenkrankheit oder andere Beschwerden. Ganz besonders kümmerte er sich um die Träger und nepalesischen Mitarbeiter bei Trekkinggruppen. Keiner hat wahrscheinlich mit so wenig finanziellem Hintergrund so viel Gutes erreicht. Buddha Basnyat, der medizinische Direktor der Himalayan Rescue Association, hat in einem Nachruf in den Nepali Times (www.nepalitimes.com/latest/the-light-is-gone) für Prakash folgendes geschrieben: „There is probably no one who, with zero financial incentive, has done so much with so little to promote safe trekking and climbing in the Nepal Himalayas over the last 25 years.”

Hoffen wir, dass wir im Neuen Jahr wieder sowohl in unseren Bergen als auch in den Bergen der Welt unterwegs sein können.

Herzliche Grüße vom gesamten Vorstand

Jörg Schneider

Publication History

Article published online:
02 February 2021