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DOI: 10.1055/a-1246-9383
Leserbrief zu Buschmann C et al. Traumaassoziierte Reanimation und vermeidbare Todesfälle bei Trauma. Notarzt 2020; 36: 293 – 302

Mit großem Interesse haben wir den Artikel „Traumaassoziierte Reanimation und vermeidbare Todesfälle bei Trauma“ [1] gelesen und freuen uns, dass eine Kernproblematik der Notfallversorgung beim Trauma erneut ausführlich beleuchtet wird. Das Erkennen und Behandeln des traumatisch bedingten Herz-Kreislauf-Stillstandes stellt immer noch ein relevantes Problem dar. Wie von den Autoren beschrieben ist außer dem Erkennen selbst auch die effektive und strukturierte Behandlung entsprechend den Empfehlungen des European Resuscitation Council (ERC) unzureichend umgesetzt [2]. Anhand der vermeidbaren Todesfälle nach Trauma haben sie eindrücklich dargestellt, dass die Durchführung der Basismaßnahmen (Oxygenierung/Ventilation, Blutungskontrolle, Thoraxentlastung beidseits, ggf. Volumengabe) die Grundlagen der Versorgung darstellt, aber zurzeit nicht flächendeckend selbstverständlich erscheint, woraus sich immer noch ein ausgeprägter Schulungsbedarf dieser Maßnahmen zeigt. Die Forderung einer Mindestzahl der zu erbringenden invasiven Maßnahmen im Rahmen der Ausbildung von Notärzten wäre analog der Forderung für erbrachte Intubationszahlen in diesem Kontext überlegenswert.
Publication History
Article published online:
07 December 2020
© 2020. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Buschmann C, Schmidt U, Ondruschka B. et al. Traumaassoziierte Reanimation und vermeidbare Todesfälle bei Trauma. Notarzt 2020; 36: 293-302 doi:10.1055/a-0919-7919
- 2 Monsieurs K G, Nolan JP, Bossaert LL. et al. Erratum zu: Kurzdarstellung. Kapitel 1 der Leitlinien zur Reanimation 2015 des European Resuscitation Council. Notfall + Rettungsmedizin 2017; 20: 538-539
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- 4 Truhlář A, Deakin CD, Soar J. et al. Kreislaufstillstand in besonderen Situationen. Notfall + Rettungsmedizin 2015; 18: 833-903
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- 12 Buschmann C, Kleber C, Tsokos M. et al. Was beim Retten schiefgehen kann – Erkenntnisse aus der Rechtsmedizin. retten! 2017; 6: 140-150