Z Geburtshilfe Neonatol 2020; 224(05): 237
DOI: 10.1055/a-1246-3853
Editorial

Von der Quantifizierung des Qualitativen

Dominique Singer
1   Sektion Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin, Zentrum für Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Eppendorf (UKE)
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Liebe Leserinnen und Leser

mit der Qualität verhält es sich ein bisschen wie mit der Intelligenz: Letztere definiert sich bekanntlich als das, was der Intelligenztest misst. Qualität zu quantifizieren – eigentlich ein Oxymoron –, ist das Ziel sogenannter Indikatoren, anhand derer sich die Struktur, der Prozess und letztlich das Ergebnis einer Unternehmung bewerten lassen. Ob, wenn diese Indikatoren erfüllt sind, das Ganze (besonders wenn es sich einer rein unternehmerischen Betrachtungsweise entzieht) auch wirklich befriedigend ausfällt, ist freilich ebenso wenig garantiert, wie ein hochrangiger Intelligenzquotient für eine in jedem Falle einsichtsvolle Handlungsweise bürgt. Aber immerhin: Ohne die notwendigen, z. B. strukturellen Voraussetzungen Qualität zu erzielen, dürfte ähnlich ungewiss sein wie ohne das nötige Einsichtsvermögen bestenfalls intelligent zu handeln.



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Article published online:
19 October 2020

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