Der Klinikarzt 2020; 49(09): 370-375
DOI: 10.1055/a-1245-7732
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Erworbene valvuläre Herzerkrankungen: eine zunehmende Belastung für die Gesundheitssysteme der Welt?

Inzidenz, Prävalenz, Diagnostik und gesundheitspolitische Bedeutung
Daniel Kalbacher
Abteilung für Kardiologie, Universitäres Herz- und Gefäßzentrum Hamburg, Hamburg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. September 2020 (online)

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ZUSAMMENFASSUNG

Die Ätiologie valvulärer Herzerkrankungen hat sich in der westlichen Welt von ursprünglich führend rheumatisch bedingten Vitien zu ganz überwiegend degenerativ bedingten Vitien verschoben. Damit einhergehend hat sich auch das Spektrum der entsprechenden Patienten dahingehend verändert, dass ganz überwiegend ältere Menschen und häufiger Männer mit einer zunehmenden Anzahl an relevanten Ko-Morbiditäten betroffen sind. Die führenden Herzklappenerkrankungen sind in absteigender Häufigkeit die Aortenklappenstenose, die Mitralklappeninsuffizienz und die Aortenklappeninsuffizienz. Aufgrund der Überalterung der Bevölkerung und der zunehmenden Verfügbarkeit interventioneller Therapieoptionen stellt die Behandlung von valvulären Herzerkrankungen eine bedeutende medizinische und sozioökonomische Herausforderung für das Gesundheitssystem dar.