Aktuelle Urol 2021; 52(02): 108-112
DOI: 10.1055/a-1238-5953
Referiert und kommentiert

Lohnt sich die partielle Nephrektomie bei schwerer chronischer Niereninsuffizienz?

Bei einem Nierentumor und begleitender chronischer Nierenfunktionsstörung erfolgt bevorzugt eine organerhaltende chirurgische Therapie. Angesichts der Tatsache, dass eine schwere chronische Niereninsuffizienz bei einem erheblichen Teil der Betroffenen relativ schnell zu einem terminalen Nierenversagen fortschreitet, stellt sich die Frage, ob diese Patienten tatsächlich von einer partiellen Nephrektomie profitieren.

Fazit

Die Autoren schlussfolgern: Hochgradig niereninsuffizienten Patienten mit Begleiterkrankungen aber günstiger Tumorpathologie drohen bei einer partiellen Nephrektomie ein ungünstiger perioperativen Verlauf sowie eine schnelle Progredienz zur terminalen Niereninsuffizienz. Daher empfehlen sie die präoperative Tumorbiopsie zur histologischen Klärung und raten dazu, bei komplexen bzw. Risikokonstellationen alternative Strategien (aktive Überwachung, radikale Nephrektomie) zu erwägen.



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Article published online:
01 April 2021

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