Beinahe wäre in Mainz die erste Universitätsklinik Deutschlands entstanden. 1781 entschied
sich die zum Aushängeschild der gesamten Hochschule gewachsene Medizinische Fakultät
nämlich ein Universitätsklinikum zu bauen. 1790 wurden die ersten 10 Zimmer im Altmünsterkloster
fertiggestellt. Viele Ärzte hatten große Visionen. Doch als die Zitadelle während
der Belagerung preußischer Truppen zerstört wurde, entschied der Mainzer Kurfürst
den obdachlos gewordenen Benediktinern das Altmünsterkloster zur Verfügung zu stellen.
Die medizinische Fakultät musste dafür ihr im Aufbau befindliches Krankenhaus bereits
1793 wieder räumen. Als Vorläufer der heutigen Klinik der Universität Mainz gilt das
1911 gebaute Städtische Krankenhaus Mainz, das ursprünglich als Erweiterung des 1729
gegründeten Rochusspitals errichtet wurde. Seit 2008 nennt sich das Klinikum der Johannes-Gutenberg-Universität
Mainz nun Universitätsmedizin, die heute über 60 Kliniken, Institute und Abteilungen
vereint, etwa 8000 Menschen beschäftigt und über etwa 1500 Betten verfügt. Ca. 70
000 Patienten kommen jährlich stationär, ca. 280 000 ambulant. Durchschnittlich 3400
Studierende begleiten die Arbeit von rund 1000 Ärzten.