Zusammenfassung
Die fetale oder intrauterine Wachstumsrestriktion (FGR/IUGR) tritt in ca. 5 – 8% aller
Schwangerschaften auf und definiert einen Fetus, der sein genetisch vorgegebenes Wachstumspotenzial
nicht ausschöpft. Sie stellt einen Hauptgrund der perinatalen Morbidität und Mortalität
dar und ist zudem mit einer Prädisposition für die Entwicklung chronischer Erkrankungen
im weiteren Leben assoziiert. Die geburtshilfliche Herausforderung stellt neben der
rechtzeitigen Diagnose und der Ursachenklärung einer FGR vor allem die weitere Schwangerschaftsbetreuung
mit der Wahl des optimalen Entbindungszeitpunkts dar. Ziel einer intensiven fetalen
Überwachung ist es, eine Schwangerschaftsprolongation zur Minimierung der Frühgeburtsmorbidität
zu erreichen, aber rechtzeitig vor einer fetalen Bedrohung oder Schädigung zu intervenieren,
d. h. zu entbinden. Zu beachten ist, dass eine frühe FGR (< 32 + 0 SSW) und eine späte
FGR (≥ 32 + 0 SSW) unterschiedlich beurteilt werden sollen. Eine
zunehmende Verschlechterung spiegelt sich bei einer frühen FGR in Auffälligkeiten
venöser Doppler-Parameter wider, bei einer späten FGR vor allem in der zerebralen
Doppler-Sonografie. Die „optimale“ Methode zur Überwachung und Entscheidung zur Entbindung
stellt bei einer frühen FGR nach derzeitigem Kenntnisstand die Kombination von computerisiertem
CTG und Ductus venosus dar, bei einer späten FGR tritt die Beurteilung der zerebralen
Doppler-Parameter in den Vordergrund.
Schlüsselwörter
fetale Wachstumsrestriktion - intrauterine Wachstumsrestriktion - Small for gestational
Age - Doppler-Sonografie - computergestützte CTG-Analyse