PiD - Psychotherapie im Dialog 2021; 22(01): 15-16
DOI: 10.1055/a-1215-0359
Editorial

„Patients have families“ – Patienten haben Familien

Silke Wiegand-Grefe
,
Claudia Dahm-Mory
,
Bettina Wilms

Dieser ebenso schlichte wie wegweisende Satz stammt vom amerikanischen Internisten und Psychosomatiker Henry Richardson. Unglaublich, aber wahr: Das Buch mit diesem Titel aus den Forschungsarbeiten seiner New Yorker Family Study ist bereits kurz nach Kriegsende, 1945, erschienen. Richardson gilt als Begründer der Familienmedizin in den USA. Er schrieb damals: „Die Feststellung, dass Patienten Familien haben, ist wie die Feststellung, dass ein krankes Organ Teil eines Menschen ist.“

Wenn wir uns vergegenwärtigen, dass dieser Satz nach mehr als 75 Jahren kaum etwas von seiner Aktualität eingebüßt hat, dann erscheint uns Herausgeberinnen (die wir allesamt Familientherapeutinnen sind) dies schon auch etwas erschreckend. Mehr als Grund genug, das Thema Familientherapie in dieser neuen PiD-Ausgabe wieder einmal in den Blick zu nehmen.



Publication History

Article published online:
19 February 2021

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  • Literatur

  • 1 Himmel W, Klein R. Der Patient im Kontext der Familie. In: Kochen MM. Hrsg. Duale Reihe Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Stuttgart: Thieme; 2017