Rofo 2021; 193(04): 459-460
DOI: 10.1055/a-1214-6848
The Interesting Case

Fusiformes Hirnarterien-Aneurysma und assoziiertes Lipom: wichtige Differenzialdiagnose zur Teilthrombose

Ria Thier
1   Department of Diagnostic and Interventional Radiology, Marienkrankenhaus, Hamburg, Germany
,
Rosalie McDonough
2   Department of Diagnostic and Interventional Neuroradiology, UKE, Hamburg, Germany
,
Jan-Hendrik Buhk
2   Department of Diagnostic and Interventional Neuroradiology, UKE, Hamburg, Germany
› Author Affiliations

Einleitung

Intrakranielle fusiforme (spindelförmige) Aneurysmen entstehen in der Regel im Bereich bereits ektatischer und elongierter Gefäße. Sie befinden sich vorwiegend in den langen Gefäßabschnitten und nicht – anders als die sakkulären Aneurysmen – auf Höhe von Gefäßverzweigungen. Pathophysiologisch sind sie im mittleren und höheren Patientenalter häufig auf eine atherosklerotische Gefäßerkrankung zurückzuführen. Im jüngeren Alter sind sie vorwiegend Folge von Kollagenosen, viralen Infektionen und hereditären Vaskulopathien. Auch Dissektionen können ursächlich für die Entstehung sein. Nicht selten enthalten Aneurysmen einen teilthrombosierten Anteil, der in der MRT unter anderem anhand einer randständigen T1w-hyperintensen Struktur diagnostiziert wird.

Wir präsentieren den Fall eines fusiformen Aneurysmas der A. cerebri posterior, das u. a. aufgrund der vermeintlich typischen Bildgebung in der T1w und ToF-MRA zunächst als teilthrombosiert gewertet wurde. Tatsächlich handelte es sich bei dem als teilthrombosiert interpretierten Anteil um den seltenen Fall eines assoziierten Lipoms.



Publication History

Article published online:
30 July 2020

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