Die Wirbelsäule 2020; 4(04): 287-289
DOI: 10.1055/a-1209-2068
Leserbrief

Über die Häufigkeit nicht-spezifischer Rückenschmerzen

Stephan Klessinger
Neurochirurgie Biberach
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Einleitung

Man spricht von nicht-spezifischem oder auch unspezifischem Rückenschmerz, wenn sich keine eindeutigen Hinweise auf eine zu behandelnde Ursache erkennen lassen [1]. Die Häufigkeit, in der sich keine spezifische Ursache finden lässt, wird meist mit 80 % oder auch mehr als 80 % angegeben [2] [3]. Eigentlich ist diese Zahl überraschend hoch, wenn man bedenkt, dass sich an der Lendenwirbelsäule eine Reihe von Strukturen finden, die gut innerviert und mit Nozizeptoren versorgt sind und von denen bekannt ist, dass sie an anderen Lokalisationen durchaus als Schmerzursache in Frage kommen (z. B. Bänder und Gelenke). Dennoch findet sich diese Zahl unverändert seit Jahren in den unterschiedlichsten medizinischen Publikationen des deutschsprachigen Raumes. Die Häufigkeit von spezifischem Rückenschmerz ist relevant, da bei spezifischen Ursachen ggf. auch spezifische Therapieverfahren in Frage kommen.



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Article published online:
29 October 2020

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