Pneumologie 2020; 74(11): 712-713
DOI: 10.1055/a-1208-8003
Pneumo-Fokus

Diagnostik der Hypersensitivitätspneumonitis mit der BAL

Die Hypersensitivitätspneumonitis ist eine inflammatorische und/oder fibrotische, immunmediierte interstitielle Lungenerkrankung. Die chronische Form kennzeichnet ein schleichend-progredienter Verlauf, der den Zusammenhang zwischen dem auslösenden Antigen und der Erkrankung verschleiert. Überlappende radiologische Muster erschweren zusätzlich die Abgrenzung von anderen interstitiellen Lungenerkrankungen (ILD). Der Überblick und die Metaanalyse beleuchten den diagnostischen Stellenwert einer Lymphozytose in der bronchoalvolären Lavage (BAL).

Fazit

In der bronchoalveolären Spülflüssigkeit von Patienten mit CHP befanden sich mit Abstand die meisten Lymphozyten. Die Autoren bezeichnen die BAL als intermediären diagnostischen Schritt z. B. vor der Entscheidung über eine Lungenbiopsie. Klinisch sei deshalb der Grenzwert > 50 % aufgrund der deutlich höheren Spezifität wahrscheinlich nützlicher. Die begrenzte Studienqualität und ausgeprägte Heterogenität rechtfertigten nicht, die BAL als diagnostischen Test für die CHP einzuordnen. Dazu seien weitere Studien und ein tieferes Verständnis der Interaktionen von Antigenexposition, Wirtsfaktoren und alveolärer Lymphozytose notwendig.



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Article published online:
17 November 2020

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