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DOI: 10.1055/a-1203-7150
Research

Erhöhtes Verletzungsrisiko nach Corona-Pause bei Kontaktsportarten
Die derzeitige COVID-19-Pandemie hat in vielen Sportarten zu Trainingsunterbrechungen geführt. Es ist unwahrscheinlich, dass Athleten in dieser Zeit in irgendeiner Form gemeinsam als Mannschaft trainieren konnten, Zugang zu Trainingseinrichtungen oder öffentlichen Turnhallen hatten oder routinemäßig auf Trainer-, Fitness- und medizinisches Personal zurückgreifen konnten. Das Hauptproblem bestand und besteht darin, wichtige körperliche, spielspezifische- und Entscheidungsfähigkeiten zu trainieren, um die Leistung hoch und das Verletzungsrisiko bei der Wiederaufnahme von Training und Wettkampf gering zu halten.
Mit dem Schwerpunkt auf Rugby war es daher das Ziel dieses Reviews, die verfügbaren Erkenntnisse in Bezug auf mögliche Veränderungen der körperlichen Fähigkeiten und Funktionen, Strategien zur Begrenzung dieses Funktionsverlusts, Übertragung der Ergebnisse auf andere Kollisionssportarten zusammenzufassen und praktische Empfehlungen, die sich auf die Wiederaufnahme dieser Sportarten nach einer längeren Trainingspause konzentrieren, zu geben. Herausforderungen und praktische Empfehlungen der Autoren für den Sport während und nach COVID-19 fasst [ Tab. 1 ] zusammen.
Wegen der Corona-Pandemie können ohne gezielte Intervention, tiefgreifende Veränderungen auftreten. Es gibt jedoch Strategien, die potenziellen Leistungsverluste drastisch zu mindern. Angesichts der Herausforderungen, die mit der Isolation und einer Änderung der regelmäßigen Trainingsroutine verbunden sind, benötigen Athleten möglicherweise auch psychologische Unterstützung. Erfreulicherweise dürfte eine Vorbereitungszeit von etwa 6 Wochen für die meisten Athleten ausreichen, um wieder wettkampffähig zu werden, obwohl dies letztlich von der Dauer der Isolation abhängt.
Design: Systematisches Review
Teilnehmer: Profi-Rugby-Spieler (und andere Athleten aus dem Bereich der Kollisionssportarten), die aufgrund der COVID-19-Pandemie keinen bzw. wenig Zugang zu ihrer herkömmlichen Trainingspraxis hatten und nun zum Sport/Wettkampf zurückkehren
Parameter: personen- und umweltbezogene Faktoren
Resultate: Der Rückgang physischer und psychischer Eigenschaften kann sich auf die Leistung und das Verletzungsrisiko bei der Wiederaufnahme von Training und Wettkampf negativ auswirken; bei entsprechendem Management ist es jedoch möglich, von einer seltenen Gelegenheit zur längeren Erholung zu profitieren und den Athleten die Möglichkeit zu geben, viele Aspekte der physischen und psychischen Funktion zu erhalten und sogar zu entwickeln.
Katrin Veit
Stokes KA, Jones B, Bennett M et al. Returning to Play after prolonged training restrictions in professional collision sports. Int J Sports Med. 2020; doi:10.1055/a-1180–3692
Unter folgendem Link finden Sie die Studie: https://bit.ly/RTP_Rugby
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
04. September 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York