PSYCH up2date 2020; 14(05): 368
DOI: 10.1055/a-1203-3265
Studienreferate

Krebspatienten: Therapie zur Prävention von Depression?

Ein enormer Teil von Patienten mit einer Krebserkrankung erkrankt auch komorbid an einer psychischen Störung, dabei ist insbesondere die Depression mit einer Prävalenz von ca. 50 % bei allen Krebserkrankungen zu nennen. Häufig werden Symptome einer Depression jedoch nicht als solche erkannt und die Diagnose spät oder gar nicht gestellt. Aus diesem Grund wäre eine routinemäßige Intervention zur Prävention einer depressiven Störung bei Krebspatienten sinnvoll.

Fazit

Vorsichtig kann jedoch konstatiert werden, dass frühzeitige Interventionen möglicherweise sinnvoll sein können, um depressive Episoden abzuwenden oder aber abzumildern. Eine pharmakologische Behandlung zur Prävention sollte jedoch nicht generell empfohlen werden, dafür ist die Datenlage deutlich zu dünn. Psychotherapeutische Strategien sollten in dieser Indikation anhand größerer Stichproben weiter untersucht werden. Die heute schon relativ breit vorhandene Psychoonkologie hält bereits ein Angebot vor – ein empirischer Beleg zur Prävention von depressiven Störungen ist jedoch noch ausstehend.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
15. September 2020

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