Onkologie up2date 2020; 2(03): 239-253
DOI: 10.1055/a-1176-5877
Weitere Tumorentitäten

Diagnostik und Therapie von Weichgewebssarkomen

Carolin Knebel
,
Ulrich Lenze
,
Rüdiger von Eisenhart-Rothe
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Weichteilsarkome sind eine sehr heterogene Gruppe bösartiger Tumoren und umfassen seltene Tumoren von Binde-, Fett- und Muskelgewebe sowie von Blut- und Lymphgefäßen und des peripheren Nervengewebes. Die Therapie basiert auf der chirurgischen Entfernung des Tumors, ggf. ergänzt durch neoadjuvante und adjuvante Chemo- und/oder Strahlentherapieregimes.

Kernaussagen
  • Die Behandlung von Patienten mit einem Weichteilsarkom sollte aufgrund der Seltenheit der Tumorentität und Komplexität des Therapiekonzeptes immer in einem Tumorzentrum erfolgen.

  • Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit des Tumororthopäden mit Radiologen, Pathologen und weiteren Fachdisziplinen wie Strahlentherapie, Onkologie und ggf. weiteren chirurgischen Fachdisziplinen stellt eine wichtige Voraussetzung für die optimale Behandlung von Patienten mit Weichteilsarkomen dar.

  • Bereits die Durchführung der Biopsie, die im Rahmen einer (radiologischen) Stanzbiopsie oder offenen Probebiopsie erfolgen kann, muss unter strengen tumororthopädischen Gesichtspunkten und in Kenntnis der definitiven Operationsstrategie erfolgen.

  • Die operative Therapie ist der alleinige kurative Therapieansatz in der Behandlung von Weichteilsarkomen.

  • Neoadjuvante und adjuvante Therapiekonzepte wie die Strahlen- und/oder Chemotherapie, isolierte Extremitätenperfusion und Hyperthermie sind derzeit Gegenstand von prospektiven Studien.

  • Die Langzeitprognose der Patienten korreliert mit dem Stadium der Tumorerkrankung zum Zeitpunkt der Erstdiagnose.

  • Eine Mitbetreuung durch Psychoonkologen in einem Tumorzentrum ergänzt idealerweise das Gesamttherapiekonzept.



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Article published online:
24 August 2020

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