Rofo 2020; 192(11): 1077-1079
DOI: 10.1055/a-1157-9537
The Interesting Case

Akute Blutung aus der linken A. transversa colli: Eine seltene Manifestation des „Sicherheitsgurt-Syndroms“

Mareike Franke
1   Diagnostic and Interventional Radiology, Clinic Dr. Hancken GmbH, Stade, Germany
,
Jörg Franke
2   Clinic for Trauma Surgery and Orthopedics, Elbe-Kliniken Stade-Buxtehude GmbH, Stade, Germany
,
Kersten Mückner
1   Diagnostic and Interventional Radiology, Clinic Dr. Hancken GmbH, Stade, Germany
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Einleitung

Die positiven Effekte von Sicherheitsgurten für Fahrzeuginsassen in Kraftfahrzeugen, Flugzeugen und anderen Verkehrsmitteln sind in vielen Studien belegt [exemplarisch Hodson-Walker NJ. Can Med Assoc J 1970; 102: 391–393]. Dies führte zur Einführung der Gurtpflicht. Aber schon vorher wurden Gurtsysteme in Automobilen montiert (u. a.1958 Patentanmeldung des durch den Schweden Nils Bohlin entwickelten 3-Punktsicherheitsgurt durch den Autohersteller Volvo), sodass ab den 1950er-Jahren erste Berichte über Verletzungsfolgen durch Sicherheitsgurte in der Literatur erschienen. Im Jahr 1962 haben Garrett und Braunstein den Begriff „seatbelt syndrom“ geprägt [Garrett J et al. J. Trauma 1962; 2: 220–238].

Hierbei handelt es sich um eine Kombination von Verletzungen, hervorgerufen durch Kompression sowie Zug- und Scherkräfte des Gurtes auf die entsprechenden Körperregionen beim Abbremsvorgang. Beim klassischen Sicherheitsgurt-Syndrom findet man typischerweise neben der kutanen Prellmarke im Gurtverlauf Verletzungen der Wirbelsäule, des Thorax und der Abdominalorgane. Es sind jedoch weitere Verletzungen in anderen Körperregionen, z. B. der Halsorgane, möglich und beschrieben.



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Article published online:
14 May 2020

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