Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(06): 545-546
DOI: 10.1055/a-1155-3994
GebFra Magazin
Editorial

„Wer glaubt, kein Geld für seine Gesundheit zu haben, wird früher oder später Geld zum Kranksein haben müssen.“

Chinesisches Sprichwort
Anton Scharl

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

COVID-19 (Corona virus disease 2019) beherrscht seit vielen Wochen unser Leben. Zahlen dominieren die Nachrichten: Zahlen über nachgewiesene Infektionen, geheilte Patienten und Todesfälle. Die relativ niedrige Todesrate in Deutschland erstaunt. Pars pro toto analysierte die New York Times, „a German exception? Why the countryʼs coronavirus death rate is low.“ [1]. Ein Grund wird immer wieder genannt; die „medizinischen (Über)kapazitäten“. Das deutsche Gesundheitssystem ist (noch) nicht so auf Kante genäht, wie die Gurus der Ökonomie und Effizienz es gerne gehabt hätten. Auch die OECD, bisher ein starker Mahner für eine Straffung des deutschen Gesundheitswesens, hat nun erkannt, dass Reservekapazitäten existenziell sind, um eine derartige Krise gut zu überstehen [2]. „The crisis has exposed the importance of having adaptable health systems. Lack of any sort of excess capacity can leave countries vulnerable to an unexpected demand surge.“ [3].



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
17. Juni 2020

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York