Aktuelle Dermatologie 2020; 46(05): 200
DOI: 10.1055/a-1139-7118
Derma-Fokus

Einnahme von Antidepressiva und Melanomrisiko

Bei verschiedenen Tumorentitäten bestand ein Zusammenhang zwischen ihrer Inzidenz und einer antidepressiven Medikation. Dabei wurden Risikosteigerungen, aber noch häufiger geringere Wahrscheinlichkeiten beobachtet. In der eingebetteten Fall-Kontroll-Studie erkrankten Menschen seltener an kutanen Melanomen, wenn sie Antidepressiva einnahmen.

Fazit

Die Autoren diskutieren 2 mögliche Ursachen für die negative Assoziation von Antidepressiva und Melanomen. Zum einen könnten die Substanzen Signalwege des malignen Zellzyklus beeinflussen und das Immunsystem zur Apoptose der Tumorzellen stimulieren. Andererseits sei denkbar, dass Menschen mit Depressionen und einer langfristigen Einnahme seltener in die Sonne gehen. Bei der Studie seien allerdings nicht die Indikationen für die Antidepressiva berücksichtigt worden.



Publication History

Article published online:
11 May 2020

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