Der Klinikarzt 2020; 49(04): 138-144
DOI: 10.1055/a-1113-3324
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Interaktionen von Psychopharmaka

Die jeder Klinikarzt kennen sollte
Holger Petri
1   Zentral-Apotheke der Wicker Kliniken, Bad Wildungen-Reinhardshausen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. April 2020 (online)

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ZUSAMMENFASSUNG

Patienten mit seelischen Erkrankungen nehmen häufig Psychopharmaka ein, die Interaktionsrisiken bergen. Auch bei einer gewöhnlich kurzen stationären Verweildauer können in der Kombinationstherapie Wechselwirkungen zu seltenen, aber vital bedrohlichen Nebenwirkungen führen. Deshalb sollten dem klinisch tätigen Arzt die hierauf beruhenden Wirkmechanismen bekannt sein. Bei Verschreibung neuer Medikamente sind diese mit den bereits bestehenden Verordnungen von Psychopharmaka auf mögliche Arzneimittelinteraktionen zu überprüfen. Durch Wechselwirkungen verursachte unerwünschte Arzneimittelwirkungen sind in der Regel vorhersagbar und damit potenziell vermeidbar. Lässt sich eine risikobehaftete Kombinationstherapie nicht vermeiden, sollte auf entsprechende Frühsymptome geachtet werden und bekannte Risikofaktoren minimiert werden. Im Vordergrund steht aber das Erkennen und Vermeiden problematischer Medikationen. Computergestützte Programme können hierbei eine hilfreiche Unterstützung leisten, jedoch sollten dem Patienten keine zweckmäßigen Arzneimitteltherapien vorenthalten werden aufgrund einer Overalertness.