Informationen aus Orthodontie & Kieferorthopädie 2020; 52(02): 89-90
DOI: 10.1055/a-1108-6787
Video-Rubrik

Die Lückenöffnung mit gekreuzten Hebelarmen

Hans-Peter Bantleon

Video 1 Lückenöffnung mit gekreuzten Hebelarmen (http:// dx.doi.org/10.1055/a-1108-6787)


Qualität:

Die Lückenöffnung mit gekreuzten Hebelarmen wird anhand eines Falles beschrieben ([Abb. 1]). Der Patient zeigte eine Nichtanlage der seitlichen oberen Schneidezähne und der zweiten unteren Prämolaren. Der Behandlungsplan sah eine Lückenöffnung im Oberkiefer zwischen den beiden Prämolaren vor mit anschließender Versorgung der bestehenden Lücken mit Implantaten. Zur Lückenöffnung wurden die palatinalen 20 mm langen Hebel am ersten Prämolaren nach distal und am zweiten Prämolaren nach mesial gerichtet auf beiden Seiten geklebt ([Abb. 2]). Die sich kreuzenden Hebelarme wurden mit einer elastischen Kette – alternativ mit einer superelastischen Zugfeder (100 cN Kraft) – aktiviert. Bukkal wurde eine superelastische Druckfeder (100 cN Kraft) auf den durchgehenden Bogen zwischen den Prämolaren eingesetzt ([Abb. 3]). Da der Abstand der palatinal und bukkal wirkenden Kräfte zum Widerstandszentrum annähernd gleich ist, heben sich die Kippmomente mehr oder weniger auf, die palatinale und bukkale Kraft addieren sich zu 200 cN im Widerstandszentrum und dies führt zu einer körperlichen Lückenöffnung ([Abb. 4]). Die Lücken im Ober- und Unterkiefer wurden mit Implantaten versorgt ([Abb. 5]a–b) und die Frontzähne zur ästhetischen Verbesserung der Form der Eckzähne und ersten Prämolaren mit Veneers versorgt ([Abb. 6]).

Zoom Image
Abb. 1 Patient mit Nichtanlagen der seitlichen oberen Schneidezähne.
Zoom Image
Abb. 2 Gekreuzte Hebelarme im Orthopantomogramm.
Zoom Image
Abb. 3 Aktivierung der gekreuzten Hebel mit Transformation der palatinalen und bukkalen Kraft ins Widerstandszentrum.
Zoom Image
Abb. 4 Röntgen nach der körperlichen Lückenöffnung.
Zoom Image
Abb. 5 Versorgung der Lücken mit 4 Implantaten.
Zoom Image
Abb. 6 Versorgung der ersten Prämolaren, Eckzähnen und zentralen Schneidezähnen mit Veneers.


Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
17. Juni 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York