Der Klinikarzt 2020; 49(03): 68-71
DOI: 10.1055/a-1108-1017
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Antikoagulation bei über 80-jährigen Patienten mit Vorhofflimmern

Eine Abwägung zwischen Nutzen und Risiko
Uwe Zeymer
1   Klinikum Ludwigshafen
2   Institut für Herzinfarktforschung Ludwigshafen
,
Ralf Zahn
1   Klinikum Ludwigshafen
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Publication Date:
17 March 2020 (online)

ZUSAMMENFASSUNG

Die Zahl von Patienten über 80-Jahre mit Vorhofflimmern wird durch den demografischen Wandel über die nächsten Jahre ständig zunehmen. Da all diese Patienten einen CHADS-VASc-Score von > 2 haben, empfehlen die derzeitigen Leitlinien eine orale Antikoagulation. Auch wegen des erhöhten Schlaganfall-Risikos bei über 80-Jährigen führt die orale Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten zu einer signifikanten Verringerung der Rate ischämischer Schlaganfälle. In den randomisierten Zulassungsstudien führten die NOAKs im direkten Vergleich zu den Vitamin-K-Antagonisten zu einer Verringerung der Gesamtschlaganfallrate, im Wesentlichen bedingt durch eine drastische Reduktion der hämorrhagischen Schlaganfälle. Dieser Effekt war bei den über 75-jährigen Patienten sogar ausgeprägter als bei den jüngeren Patienten. Probleme bei den > 80-Jährigen stellen die Adhärenz zur oralen Antikoagulation, Verschlechterungen der Nierenfunktion und eine häufig beobachtete Polypharmazie sowie das damit verbundene Risiko für Blutungskomplikationen dar.

 
  • Literatur

  • 1 Bei der Redaktion