Zahnmedizin up2date 2020; 14(02): 147-155
DOI: 10.1055/a-1080-7624
Endodontologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sports Dentistry – Prävention von Zahnunfällen beim Sport

Relevanz und Herstellung eines professionellen ZahnschutzesSports Dentistry – Prevention of Dental Accidents in Sports
Andrea Zürcher
,
Clemens Gessner
,
Andreas Filippi
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. April 2020 (online)

Preview

Zahnunfälle gehören zum sportlichen Alltag. Vor allem Kontaktsportarten sind mit erhöhtem Risiko verbunden. Mithilfe eines Zahnschutzes können orale und periorale Verletzungen weniger intensiv ausfallen oder ganz vermieden werden. Jedoch: Nur ein professioneller, individuell angefertigter Multilayer-Zahnschutz kann allen Ansprüchen genügen und dem Sportler einen optimalen Schutz gegen mögliche Verletzungen bieten.

Abstract

Dental accidents are part of everyday sport. Contact sports in particular are associated with increased risk. With the help of a mouth guard, oral and perioral injuries can be less intense or avoided entirely. However: Only a professional, custom-made multilayer mouthguard offers optimal protection against injuries and comfort. Therefore, it should be worn for all high-risk sports, including leisure sports. In Germany alone, there are at least 3 specialist societies that have taken up the subject of „sports dentistry“ (DGzPRsport, DGSZM, DGZMS). Facial injuries ranked 5th among all injuries at the Olympic Games. Severity, frequency and type of oral and perioral injuries depend on many factors. More than half of all tooth injuries are crown fractures. Water polo and basketball are classified as high-risk sports for tooth injuries. Concerning mouth guards in children and adolescents, the consent of the legal guardians must be obtained for the manufacture of dental protection.

Kernaussagen
  • Nur ein professioneller, individuell angefertigter Multilayer-Zahnschutz bietet einen optimalen Schutz vor Verletzungen und Tragekomfort. Deshalb sollte dieser bei allen Risiko-Sportarten getragen werden, auch beim Freizeitsport.

  • Allein in Deutschland gibt es mindestens 3 Fachgesellschaften, die sich der Thematik „Sportzahnmedizin“ angenommen haben.

  • Gesichtsverletzungen liegen bei den Olympischen Spielen auf dem 5. Platz aller Verletzungen.

  • Schweregrad, Häufigkeit und Art oraler und perioraler Verletzungen sind von vielen individuellen Faktoren abhängig wie z. B. Sportart, Niveau, Exposition, Schutzkleidung und Position bei Teamsportarten.

  • Über die Hälfte aller Zahnverletzungen sind Kronenfrakturen.

  • Wasserball und Basketball sind als Hochrisiko-Sportarten für Zahnverletzungen einzustufen.

  • Bei Kindern und Jugendlichen ist zur Herstellung eines Zahnschutzes das Einverständnis der Erziehungsberechtigten einzuholen.