Notfallmedizin up2date 2020; 15(02): 120-124
DOI: 10.1055/a-1078-2468
SOP / Arbeitsablauf
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

SOP intranasale Applikation von Medikamenten im Notfall

Tim Eschbach
,
Sebastian Grüneck
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Publication Date:
04 June 2020 (online)

Der intravenöse Zugang gehört zu den wichtigsten Tools in der Notfallmedizin. Nicht selten ist er die Lebensversicherung des Patienten. Es kann jedoch eine Herausforderung sein, einen periphervenösen Zugang zu legen, wenn Patienten aggressiv oder agitiert sind oder einen Krampfanfall erleiden. Alternativen wie die intraossäre (i. o.) oder intramuskuläre (i. m.) Injektion sind invasive Maßnahmen. Hier kann die intranasale Gabe von Medikamenten ein Ausweg sein.

Kernaussagen
  • Die intranasale Applikation von Medikamenten ist eine wenig invasive Alternative zur i. v., i. o. und i. m. Gabe und ist bei speziellen Indikationen eine gute Methode zur Initialtherapie.

  • Die zur Verfügung stehenden Medikamente werden in der Praxis regelhaft angewendet, stellen aber über ein MAD-System gegeben einen Off Label Use dar und müssen mit speziellen Materialien verabreicht werden.

  • Ein Monitoring ist bei jeder Form der Analgosedierung obligat, um Komplikationen rasch zu begegnen.

  • Ein i. v. Zugang sollte möglichst im zeitnahen Verlauf gelegt werden.