Krankenhaushygiene up2date 2020; 15(01): 7-8
DOI: 10.1055/a-1077-8079
Studienreferate

Implantierbare kardiale Devices: Risikofaktoren und effektive Präventionsmaßnahmen

Infektionen von Herzschrittmachern und implantierbaren Defibrillatoren sind mit einer relevanten Morbidität und Mortalität vergesellschaftet. Insgesamt nimmt die Anzahl der Patienten, die mit derartigen Devices behandelt werden, stetig zu. Asundi et al. untersuchten nun die Kohorte der Komplikationsdatenbank der amerikanischen Veterans Administration (VA), einem speziellen medizinischen Versorgungssystem für aktive und ehemalige Angehörige des US-Militärs, hinsichtlich infektiöser Komplikationen nach Implantation und der damit verbundenen Risikofaktoren bzw. der Effektivität eingesetzter Präventionsmaßnahmen.

Fazit

Die Autoren betonen die Limitationen einer derartigen Registerstudie innerhalb eines geschlossenen Versorgungssystems und die Abhängigkeit von der Dokumentationsqualität in den Akten trotz manueller Nachsuche. Aufgrund der hohen Rate von primären Wundkomplikationen (meist Hämatome) und der auch hier wieder nachgewiesenen Bedeutung der Gerinnungsstörung als Risikofaktor fordern sie verstärkte Anstrengungen zu Blutstillung und Verbesserungen der Operationstechnik sowie den bevorzugten Einsatz eindeutig evidenzbasierter Maßnahmen wie suffiziente Hautantiseptik und single-shot präoperative Antibiotikaprophylaxe und den Verzicht auf unnötige und wahrscheinlich sogar schädliche Praktiken wie prolongierte systemische Antibiotikagaben und intraoperative antibiotische Wundspülungen.



Publication History

Article published online:
11 March 2020

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