Zeitschrift für Ganzheitliche Tiermedizin 2020; 34(01): 11-14
DOI: 10.1055/a-1076-7640
Schwerpunkt
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Giardien bei Hund und Katze – Krankheitsbild, Diagnostik und Therapie

Giardia in dogs and cats: Clinical picture, diagnosis and therapy
Katrin Noack
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Publication Date:
14 February 2020 (online)

Zusammenfassung

Aufgrund des hohen Infektionsrisikos und des zoonotischen Potenzials für den Menschen, sollten Hunde und Katzen bei Giardien-Verdacht auf diesen Erreger untersucht und bei positivem Befund behandelt werden.

Die Behandlung von Giardieninfektionen kann langwierig und frustrierend sein. Ob Therapieversager durch ein Nichtansprechen auf die Wirkstoffe oder durch ständige Reinfektionen entstehen, lässt sich im Einzelfall kaum abklären.

Dazu kommt, dass eine klinisch manifeste Giardieninfektion oft bei jungen Tieren im Welpenalter auftritt und diese Tiere dann in den Intervallen zwischen den Behandlungen zusätzlich geimpft werden, den Besitzer wechseln oder anderen Stressoren ausgesetzt sind, die chronische Magen-Darm-Probleme begünstigen.

Häufig führen erst begleitende Maßnahmen wie eine Stärkung der Immunität, Magen-Darm-Diäten, Aufbau der Magen-Darm-Flora und Senkung des Infektionsdrucks zum Erfolg.

Giardien – ein häufiges Problem. Mittlerweile sind sie so weit verbreitet, dass es kaum eine Tierarztpraxis in Deutschland gibt, in der die Infektion mit den kleinen Tierchen nicht zum Alltag gehört. Die einzelligen Lebewesen gehören zur Gattung der Flagellaten und befallen den Magen-Darm-Trakt. Bei Hunden und Katzen können sie vor allem Durchfälle auslösen. Speziell in Tierheimen, Zuchten und bei Jungtieren kann der Befall mit Giardien zu langwierigen Erkrankungen führen. Die folgenden Artikel greifen verschiedene ganzheitliche Ansätze zur Behandlung einer Giardieninfektion auf.

Summary

Due to the high risk of infection and the zoonotic potential for humans, dogs and cats should be examined for giardia and treated for this pathogen if the results are positive. However, treating giardia infections can be lengthy and frustrating. It can hardly be clarified in individual cases whether therapy failures result from non-response to the active ingredients of the medicament or from constant re-infection. In addition, a clinically manifest giardia infection often occurs in young animals of puppy age and these animals are then vaccinated, change owners or are exposed to other stressors that promote chronic gastrointestinal complications in the intervals between treatments. In most cases, complementary measures such as strengthening immunity, gastrointestinal diets, building up the gastrointestinal flora and reducing the pressure of infection lead to success.