Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(03): 269-272
DOI: 10.1055/a-1076-4590
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Fetales Alkoholsyndrom – oft fehldiagnostiziert und falsch betreut

Reinhold Feldmann
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Publication Date:
04 March 2020 (online)

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Der französische Arzt Paul Lemoine wies 1968 in einer kontrollierten Studie erstmals nach, dass der Alkoholkonsum von Schwangeren die Kinder im Mutterleib schädigen kann. Amerikanische Kollegen gaben dem Krankheitsbild den bis heute geläufigen Namen „Fetales Alkoholsyndrom“ (FAS). Seither entwickelte sich eine beachtliche weltweite Forschungstätigkeit zum Störungsbild. Die neue Diagnose wird in Medizin und Jugendhilfe dagegen nur zögerlich akzeptiert und gilt zuweilen noch als „Modediagnose“. Eine flächendeckende fachliche Versorgung der betroffenen Kinder und ihrer Familien etabliert sich entsprechend zaghaft.