ZUSAMMENFASSUNG
In Deutschland ist der Einsatz der therapeutischen Apherese (TA) vorrangig ein nephrologisches Therapieangebot. International ist der Fachbezug heterogener. Abhängig von Zulassungsstatus und Erfahrungswerten werden bei gleicher Indikation unterschiedliche Methoden bevorzugt. Der unselektive Plasmaaustausch ist in weiten Teilen der Welt unverändert das Standardverfahren. Deutschland und Japan sind die Pioniere der selektiven Verfahren wie der Immunadsorption und Doppelfiltrations-Plasmapherese. Unter den interdisziplinären Leitlinien zum Einsatz der TA sind für die Praxis in Deutschland der Apherese-Standard der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) und die Leitlinien der American Society for Apheresis (ASFA) hervorzuheben. Die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie e. V. (DGN) sind als nationale fachbezogene Leitlinien zu erwähnen, da die TA bei vielen neurologischen Erkrankungen zum Einsatz kommt und sehr differenziert empfohlen wird. Das neurologische Konsensuspapier zur TA fasst dies aktuell zusammen. Im Jahr 2019 wurden die 3 Werke aktualisiert bzw. erstmals vorgelegt.