ZUSAMMENFASSUNG
Patienten mit chronischen Lungenkrankheiten sind von den Auswirkungen zunehmender
Hitzewellen besonders betroffen, da die Lunge als „Grenzorgan zur Umwelt“ wirkt. COPD-
und Asthma-Patienten reagieren mit verstärkter Bronchokonstriktion und stärkerer Entzündungsreaktion
der Bronchialschleimhaut auf Hitzestress, was zur Symptomzunahme bis hin zur Hospitalisierung
führen kann. Dies führt auch zu einem Anstieg der Mortalität.
Zur Prävention von Hitzestress im Krankenhaus können infrastrukturelle Anpassungen
wie ein verbesserter Sonnenschutz oder das Anbringen von Kühldecken (konvektionsfreies
Air Conditioning) vorgenommen werden. Ebenso können ein Monitoring der Flüssigkeitsaufnahme,
körperliche Schonung und effektive Lüftungsregime Hitzestress abmildern. Im Falle
Hitze-assoziierter Exazerbationen von COPD-Erkrankungen liegen erste Hinweise auf
den therapeutischen Nutzen einer Krankenzimmer-Klimatisierung mit einer Raumtemperatur
von 23° C vor. Hierfür bietet sich aufgrund energetischer und hygienischer Vorteile
eine innovative Kühlung mithilfe konvektionsfreier Raumklimatisierung an. So könnte
Patienten mit Hitze-assoziierter Krankheitsprogression ein ganzheitliches, über die
traditionelle medikamentöse Therapie hinausgehendes, Behandlungskonzept angeboten
werden.
Bei zukünftig häufigerem und intensiverem Hitzestress wird die Notwendigkeit präventiver
Maßnahmen für Patienten mit chronischen Atemwegs-Krankheiten steigen. Zusätzlich wird
für besonders vulnerable Gruppen der Bedarf an Raumklimatisierung steigen.