Laryngorhinootologie 2020; 99(02): 106-107
DOI: 10.1055/a-1047-0591
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rezidivierende beidseitige Paukenergüsse und Trommelfellperforation

Bilateral recurrent serous otitis media and drum perforation
Dorothea Schrader
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, St.-Anna-Klinik, Wuppertal, Germany
,
Carla Jung
2   Neurochirurgie, Agaplesion-Bethesda-Krankenhaus Wuppertal gGmbH, Wuppertal, Germany
,
Mohammad Elhalabi
2   Neurochirurgie, Agaplesion-Bethesda-Krankenhaus Wuppertal gGmbH, Wuppertal, Germany
,
Cornel Haupt
3   Radiologie und Neuroradiologie, Agaplesion-Bethesda-Krankenhaus Wuppertal gGmbH, Wuppertal, Germany
,
Götz Lehnerdt
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, St.-Anna-Klinik, Wuppertal, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 January 2020 (online)

Anamnese und klinischer Befund

Wir berichten über den Fall einer 57-jährigen Patientin, die sich erstmalig vor 2 Jahren in unserer Klinik vorstellte. Sie beklagte rezidivierende Paukenergüsse mit Hypakusis und intermittierender Otorrhoe beidseits. Zudem bestand eine Vorgeschichte von Mittelohrentzündungen in der Kindheit. Auf Nachfrage gab die Patientin sinusitische Beschwerden (im Rahmen von Infekten) sowie eine anteriore und posteriore Rhinorrhoe an. Ein ambulantes CT der Nasennebenhöhlen zeigte eine regelrechte Belüftung des Nasennebenhöhlensystems, jedoch auch eine Teilverschattung des Mastoids. In der Ohrmikroskopie bestätigte sich eine flüssigkeitsgefüllte Pauke links und eine feuchte mesotympanale Trommelfellperforation rechts. In der Tonaudiometrie fand sich beidseits eine Schallleitungsschwerhörigkeit. Die Patientin erhielt eine Abstrich-gerechte lokale antibiotische Therapie und sagte wenig später ihren Termin zur Tympanoplastik rechts mit Paukenröhrcheneinlage links ab, da sich die Perforation wieder verschlossen habe und die Beschwerden sich gebessert haben. 2 Jahre später stellte sich die Patientin dann erneut mit derselben Symptomatik in unserer Klinik vor. Auch klinisch bot sich erneut dasselbe Bild und ähnliche tonaudiometrische Befunde, sodass schließlich die Tympanoplastik Typ I rechts sowie die Paukenröhrcheneinlage links durchgeführt wurden. Intraoperativ fand sich weiß-gelbes seröses Sekret in der Pauke beidseits bei ansonsten komplikationslosem Verlauf. Anderthalb Monate nach der Detamponade beklagte die Patientin erneut eine Hörminderung mit Otorrhoe. Aus dem Paukenröhrchen links ließ sich klares Sekret absaugen und das rechte Trommelfell zeigte erneut eine Perforation mit Austritt von klarem Sekret bei Valsalva.

 
  • Literatur

  • 1 Tikka T, Opeodu A, Irving R. et al. J Laryngol Otol 2016; 130: 781-786
  • 2 Honda N, Okouchi Y, Sato H. et al. Am J Otolaryngol 2004; 25: 68-72
  • 3 Wetmore SJ, Hermann P, Fisch U. et al. Am J Otol 1987; 8: 96-102
  • 4 Cheng E, Grande D, Leonetti J. et al. Am J Otolaryngol 2019; 40: 97-100
  • 5 Wüllner U. Deutsche Gesellschaft für Neurologie 2019: Idiopathische intrakranielle Hypertension S1-Leitlinie.
  • 6 Mokri B, Maher C, Sencakova D. Neurology 2002; 58: 814-816
  • 7 Kutz JW, Johnson A, Wick C. Laryngoscope 2018; 128: 2170-2177
  • 8 Jakob M, Bertlich M, Eichhorn KW. et al. GMS Interdiscip Plast Reconstr Surg DGPW. 2019 8. Doc11