Z Orthop Unfall 2020; 158(01): 32-33
DOI: 10.1055/a-1039-6752
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der neue Vorstand der DGORh

Ralph Gaulke
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Publication Date:
13 February 2020 (online)

Obwohl die Inzidenz autoimmunologischer Erkrankungen aufgrund der Zunahme schädlicher Umwelteinflüsse weiter steigt [1], besteht die Unterversorgung der Bevölkerung mit Rheumatologen fort [2]. Da die Remissionsrate im Verlauf dieser Erkrankungen stetig sinkt, hat die früh einsetzende suffiziente immunsuppressive Therapie, in der Regel mit Methotrexat, höchste Versorgungspriorität [3]. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh) beschlossen, die medikamentöse Therapie der entzündlich rheumatischen Erkrankungen in die neue Musterweiterbildungsordnung „Orthopädische Rheumatologie“ wieder aufzunehmen und die konservativen Inhalte zu stärken. Dies war erforderlich, da die Weiterbildung in der Orthopädischen Rheumatologie in den letzten Jahrzehnten stark von der operativen Therapie geprägt war und viel Wissen um die konservative Therapie nicht mehr oder nur unzureichend gelehrt wurde. Parallel dazu bildet der BVOU in den RefO-Kursen an der Rheumatologie interessierte, vorwiegend niedergelassene Orthopäden und Unfallchirurgen in der medikamentösen und konservativen Therapie entzündlich rheumatischer Erkrankungen aus. Hierdurch wird die Kapazität zur Erstdiagnostik und -behandlung entzündlich rheumatischer Erkrankungen künftig erhöht und der Unterversorgung entgegengewirkt. Die DGORh legt großen Wert darauf, dass die orthopädisch-rheumatologische Versorgung eine Ergänzung und keine Konkurrenz zur internistisch-rheumatologischen Versorgung darstellt. Die operative Therapie immunsupprimierter Rheumatiker hat trotz der Erfolge der Biologika weiterhin ihren Stellenwert und ihre Besonderheiten und zählt daher auch weiterhin zu den Weiterbildungsinhalten. Nur der Rheumatologe, der alle Therapieoptionen kennt, ist in der Lage, entzündlich rheumatische Systemerkrankungen suffizient zu behandeln und Behandlungsfehler zu vermeiden.