Laryngorhinootologie 2020; 99(01): 45-47
DOI: 10.1055/a-1033-7600
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Progrediente Verschlechterung der Hörperformance bei einer Cochlea-Implantat-Patientin

Progressive malfunction of the hearing performance in a cochlear implant patient
Till F. Jakob
Department of Oto-Rhino-Laryngology, Medical Center – University of Freiburg, Faculty of Medicine, University of Freiburg, Germany
,
Susan Arndt
Department of Oto-Rhino-Laryngology, Medical Center – University of Freiburg, Faculty of Medicine, University of Freiburg, Germany
,
Ann-Kathrin Rauch
Department of Oto-Rhino-Laryngology, Medical Center – University of Freiburg, Faculty of Medicine, University of Freiburg, Germany
,
Iva Speck
Department of Oto-Rhino-Laryngology, Medical Center – University of Freiburg, Faculty of Medicine, University of Freiburg, Germany
,
Antje Aschendorff
Department of Oto-Rhino-Laryngology, Medical Center – University of Freiburg, Faculty of Medicine, University of Freiburg, Germany
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Publication History

Publication Date:
20 November 2019 (online)

Krankheitsbild

Eine 60-jährige Patientin stellt sich bei uns mit progredienter Verschlechterung des Sprachverstehens mit ihrem Cochlea-Implantat (CI) rechts vor. Vor vier Jahren wurde sie bei an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit rechts nach Hörsturz drei Jahre zuvor und hochtonbetonter Innenohrschwerhörigkeit links ([Abb. 1a] oben) rechtsseitig mit einem MED-EL-Concerto (Flex28, gerader Elektrodenträger)-CI versorgt. Die Implantation gestaltete sich problemlos nach Cochleostomie. Die Fixation der Elektrode erfolgte durch Einlegen in das Antrum, der Elektrodenträger wurde im Bereich der Cochleostomie mit Bindegewebe umlegt. Die postoperative Kontrolle der Elektrodenposition mittels Rotationsangiografie zeigte eine regelrecht einliegende Elektrode ([Abb. 2a]). Initial erreichte die Patientin im Freiburger Sprachtest ein 90 %iges Zahlen- und 60 %iges Einsilberverstehen nach 6 Monaten ([Abb. 1a] unten). Im Rahmen der Anpassungen wurde vor drei Jahren die Elektrode 12 deaktiviert, da mit dieser fast keine Hörwahrnehmung vorhanden war. Die Elektroden 10 und 11 wurden zwei Jahre später zusätzlich deaktiviert, da die Patientin bei diesen mehr einen Fühleindruck als eine Hörwahrnehmung angab. Vor kurzem wurde die Hörperformance mittels CI deutlich schlechter und ein Sprachverstehen war mit dem CI nicht mehr möglich.