Psychiatr Prax 2019; 46(08): 426-427
DOI: 10.1055/a-1024-7192
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ohne Kunst läuft nichts

Life is Art
Thomas Becker
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm, Bezirkskrankenhaus Günzburg
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04 November 2019 (online)

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Thomas Becker

Die Kunst hat sich im 20. (und im 21.) Jahrhundert tiefgreifend verändert, dies ist unter anderem den grundlegenden Veränderungen technischer Reproduzierbarkeit, medialer Multiplikation, globaler Distribution und (in den letzten Jahrzehnten) der Digitalisierung geschuldet [1] [2]. Die Digitalisierung berührt selbstverständlich nicht allein die Kultur, sondern durchdringt alle menschliche Kommunikation, sie beeinflusst die Formen des Ausdrucks psychischen Erlebens von Menschen. Die Medien künstlerischen Ausdrucks haben sich mit Foto, Film und anderen technischen Formaten vervielfältigt. In diesem Prozess haben sich einerseits Chancen der Demokratisierung ergeben, andererseits mag der Verlust von ‚Aura‘ als Teil des Erlebens von Kunst ein Risiko darstellen.

 
  • Literatur

  • 1 Benjamin W. Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. Erste und Dritte Fassung. Gesammelte Schriften, Band I/1: Abhandlungen. Frankfurt a. M.: Suhrkamp; 1991: 1-430
  • 2 King V, Gerisch B. Digitalisierung – Folgen für Kultur und Psyche. Psyche – Z Psychoanal 2019; 73: 633-643
  • 3 Weise K. Leipziger Psychiatriereform 1960–1990. Symptom. Leipziger Beiträge zu Psychiatrie & Verrücktheit 2014. Nr. 6 13-63
  • 4 Gühne U, Weinmann S, Arnold K. et al. Künstlerische Therapien bei schweren psychischen Störungen. Sind sie wirksam?. Nervenarzt 2012; 83: 855-860