Aktuelle Kardiologie 2020; 9(01): 84-89
DOI: 10.1055/a-1018-3770
Kurzübersicht
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Fusionsbildgebung – neue Entwicklungen in der interventionellen Kardiologie

Fusion Imaging – Trends in Interventional Cardiology
Marcel Weber
Herzzentrum Bonn – Medizinische Klinik und Poliklinik II, Universitätsklinikum Bonn
,
Johanna Vogelhuber
Herzzentrum Bonn – Medizinische Klinik und Poliklinik II, Universitätsklinikum Bonn
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Publication Date:
20 February 2020 (online)

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Zusammenfassung

Mit der Etablierung der kathetergestützten Aortenklappenimplantation rückte die multimodale Bildgebung mittels Fluoroskopie und Computertomografie immer mehr ins Augenmerk der interventionellen Kardiologie. Im Zuge der minimalinvasiven Möglichkeiten zur Therapie der Mitral- und Trikuspidalklappeninsuffizienz hat zusätzlich die interventionelle Echokardiografie an Bedeutung gewonnen. Zur weiteren Optimierung der kathetergestützten Herzklappentherapien können 2 dieser 3 Bildmodalitäten übereinander gelegt bzw. fusioniert werden, um dem Untersucher einen bestmöglichen Blick auf die jeweilige Herzklappe oder -struktur zu ermöglichen. Die unterschiedlichen Fusionslösungen könnten in Zukunft zu einer verbesserten periprozeduralen Sichtbarkeit führen und damit die Prozedurzeit verkürzen bzw. Kontrastmittel einsparen. Die hybride Fusionsbildgebung hat somit das Potenzial, die prozedurale Sicherheit sowie die Effektivität hinsichtlich der Device-Platzierung zu steigern. Diese Techniken sind jedoch derzeit noch im Erprobungsstadium und noch nicht in der klinischen Routine etabliert.

Abstract

With the establishment of the transcatheter aortic valve implantation, multimodal imaging with fluoroscopy and computed tomography has become increasingly important. In addition, interventional echocardiography has gained importance as part of the minimally invasive options for the treatment of mitral and tricuspid valve regurgitation. To further optimize the catheter-guided heart valve therapies, two of these three image modalities can be fused to allow the interventionalist the best possible view of the respective heart valve or structure in one image.

The different fusion solutions might lead in the future to improved periprocedural visibility, shortened procedure time and reduction of contrast dye. As a result, hybrid fusion imaging has the potential to increase procedural security and device placement effectiveness. However, these techniques are mostly still in the experimental stage and have not yet entered clinical routine.

Was ist neu/wichtig?
  • Die multimodale Bildgebung mittels Fluoroskopie, interventioneller Echokardiografie und Computertomografie hat in den letzten 10 Jahren enorm an Bedeutung gewonnen.

  • Zur weiteren Optimierung der kathetergestützten strukturellen Interventionen können 2 dieser 3 Bildmodalitäten übereinandergelegt bzw. fusioniert werden, um dem Untersucher einen bestmöglichen Blick auf die jeweilige Herzklappe oder -struktur zu ermöglichen. Diese Fusionsbildgebung kann damit zur verkürzten Prozedurzeit und zur Kontrastmitteleinsparung beitragen.

  • Diese Techniken sind überwiegend im Erprobungsstadium und noch nicht in der klinischen Routine angekommen.