Zusammenfassung
In der bisherigen Forschung hat sich Gruppentherapie als ökonomisch
und effektiv erwiesen. Es existieren bislang wenige Instrumente, um die
Wirkfaktoren des therapeutischen Prozesses in der Gruppentherapie empirisch
zu messen. Der Fragebogen zum Erleben von therapeutischen Prozessen in der
Gruppe für Therapeutinnen (FEPiG-T) zur Erfassung von allgemeinen
Wirkfaktoren aus der therapeutischen Perspektive wurde in dieser Studie
basierend auf Konzeptualisierungen von Bordin, Yalom und Grawe entwickelt
und validiert. Die FEPiG-T Subskalen zeigten gute interne Konsistenzen und
waren im Sinne der konvergenten Validität mit etablierten
Prozessmaßen assoziiert. Es zeigten sich Zusammenhänge der
Wirkfaktoren zu Beginn der Therapie mit der Reduktion interpersonaler
Probleme über die Zeit. Die Wirkfaktoren über den
Therapieverlauf waren trendmäßig mit der Symptomverbesserung
korreliert. In der Forschung könnte der korrespondierende Fragebogen
zur bereits etablierten Version für Patientinnen eine detaillierte
Untersuchung der Perspektiven im Therapieverlauf ermöglichen. In der
Praxis würde das Instrument eine Selbsteinschätzung
für Therapeutinnen und ein Feedback darüber bieten, ob
gerade Differenzen über die Wahrnehmung der aktuellen
Gruppenwirkfaktoren bestehen.
Abstract
Group therapy was shown to be an effective and economic intervention. To date
few instruments exist to empirically assess mechanisms of therapeutic change
in group therapy. The Group Therapy Process Questionnaire for Therapists
(FEPiG-T) measuring change mechanisms in group therapy as viewed from the
perspectives of therapists was developed and validated in this study based
on the conceptualizations of Grawe,Yalom and Bordin and in reference to the
previously developed measure for patients. The FEPiG-T subscales show good
internal consistencies and small to large correlations with convergent
measures. Subscales at beginning of therapy correlated with improvement of
interpersonal problems over time. Further associations with symptom scales
remained more vague. However, intersections with the established version for
patients allow routinely implemented evaluation of the 2 perspectives in
clinical practice, but inevitably need careful interpretation where the
instruments differ in their factor structure.
Schlüsselwörter
Gruppenpsychotherapie - Wirkfaktoren - Therapeutische Perspektive - Fragebogen
Key words
Group Therapy - Change Mechanisms - Questionnaire - Therapists' Perspective