Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2020; 27(01): 3-4
DOI: 10.1055/a-1009-1685
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ausgewählte Meldungen und aktuelle Entwicklungen

Neues aus der Reisemedizin
Unn Klare
1   Behnkenhagen
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Publication Date:
17 February 2020 (online)

Neues Coronavirus aus China

Ende vergangenen Jahres wurde in der zentralchinesischen Provinzstadt Wuhan eine Häufung viraler Lungenentzündungen beobachtet. Anfang Januar meldeten chinesische Behörden, ein neuartiges Betacoronavirus – vorläufig 2019-nCoV genannt – sei als Erreger identifiziert worden.

Im Verlauf des Januars begannen die Fallzahlen sprunghaft anzusteigen: Bis Ende des Monats waren bereits mehr als 6000 Infektionen bestätigt. Der Großteil der Erkrankungen wurde aus Zentralchina gemeldet, es gab aber auch in anderen asiatischen Staaten, Nordamerika, Australien und Europa inklusive Deutschland bereits Infektionen. Dieses Ausbreitungspotenzial, die Verwandtschaft zum SARS-Erreger und das Auftreten erster Todesfälle (130 bis Ende Januar) führten zu einer enormen medialen Aufmerksamkeit und zu ungewöhnlichen Maßnahmen staatlicher und privater Organisationen – so wurden Millionenstädte praktisch unter Quarantäne gestellt, Fluglinien gestoppt und bereits 3 Wochen nach der erstmaligen Isolierung des Virus mit der Forschung an einem Impfstoff begonnen.

Über die Ursprünge des Virus ist aber nach wie vor wenig bekannt. So wurde der Ausbruch zunächst mit einem Markt für Meeresfrüchte in Verbindung gebracht. Allerdings hatten 14 der 41 ersten Patienten diesen Markt gar nicht besucht – so auch der allererste Patient, der bereits ab dem 1. Dezember unter Symptomen litt. Einige Wissenschaftler vermuten, das Virus könne von Fledermäusen stammen, wie es bei anderen Coronaviren der Fall ist. Aber auch hierfür gibt es derzeit noch keine Belege.

 
  • Literatur

  • 1 Al-Salem WS, Pigott DM, Subramaniam K. et al Cutaneous Leishmaniasis and Conflict in Syria. Emerg Infect Dis 2016; 22: 931-933