Zusammenfassung
Der endoprothetische Hüftgelenksersatz von jungen und adipösen Patienten bedarf aufgrund
des erhöhten Risikos von perioperativen Komplikationen und frühem Implantatversagen
besonderer Aufmerksamkeit. Funktionsgewinn und Schmerzreduktion durch die Endoprothese
sind bei diesem Patientengut nicht eingeschränkt, sodass die Indikation keinen anderen
Kriterien unterliegt. Die Implantatstandzeit ist bei sehr jungen Patienten reduziert,
hängt jedoch wesentlich von der verwendeten Gleitpaarung ab. Das Risiko von Fehlpositionierungen,
insbesondere der Pfanne, kann durch eine intraoperative Röntgenkontrolle minimiert
werden. Es ist immer noch fraglich, ob perioperative Risiken durch bariatrische Chirurgie
reduziert werden können. Demgegenüber ist belegt, dass ein präoperativ entgleister
Diabetes mellitus das Infektionsrisiko erhöht. Bekannte spezifische Risikofaktoren
dieses Patientengutes sollten im Rahmen des perioperativen Managements berücksichtigt
werden und in die individuelle Operationsplanung und Risikoaufklärung einfließen.
Schlüsselwörter
Hüftendoprothese - Adipositas - junge Patienten - Risikofaktoren - perioperatives
Management