ZUSAMMENFASSUNG
Die Regulation von Na+ und Aldosteron ist komplex und eng mit dem Renin-Angiotensin-II-Aldosteron-System
(RAAS) verknüpft. Die Aldosteron-Renin-Relation wird in physiologischen und pathophysiologischen
Situationen, z. B. durch eine Hämodialysebehandlung, entkoppelt. Zudem ist die Angiotensin-I-Aktivierung
durch das Angiontensin I Converting Enzyme (ACE) gesteigert. Komplizierend ist Na+ mit unterschiedlichen Wirkungen kompartimentalisiert: extrazellulär volumenwirksam,
ossär zum langsamen Austausch gespeichert und wasserfrei im Gewebe tonizitätsassoziiert
metabolisch aktiv. Eine spezifisch Na+-arme Diät ist nicht sinnvoll, da sie mit einer höheren Mortalität assoziiert ist.
Jedoch scheint bei sonst gutem Ernährungszustand eine Kochsalz-Zufuhr von unter 6–7
g/d und eine geringe interdialytische Gewichtszunahme vorteilhaft für das Überleben
zu sein. Studien zum Dialysat-Na+ sind von mäßiger Qualität und zeigen, dass ein tieferes Dialysat-Na+ zu einer geringeren interdialytischen Gewichtszunahme, zu einem niedrigeren prädialytischen
Blutdruck und zu einem reduzierten Einsatz von Antihypertensiva führt. Krämpfe und
intradialytische Blutdruckabfälle nehmen zu. Einige potenzielle Forschungsfragestellungen
werden beschrieben.