In memoriam Stephen Tyreman (1952 – 2018)
Als die Bundesärztekammer 2009 im Deutschen Ärzteblatt die wissenschaftliche Bewertung
osteopathischer Verfahren veröffentlichte [1], lag damit ein stattliches Dokument für die deutsche Osteopathie auf dem Tisch,
das auch die Wissenschaftlichkeit der Osteopathie zu bewerten hatte. Als erster Punkt
zur Wissenschaftlichkeitsfrage wird die philosophische Grundlage der Osteopathie auf
dem Gebiet der Weltanschauung, für die es keine Evidenz im naturwissenschaftlichen
Sinne geben kann, berechtigterweise formuliert. Gleichwohl werden jedoch Annahmen
wie „Bewegung“, „Fluss“ und „Ganzheitlichkeit“ durchaus mit unserem heutigen naturwissenschaftlich-ärztlichen
Denken kompatibel eingeräumt. So sind Aspekte wie Bewegung und Ganzheitlichkeit essenzielle
Bestandteile verschiedener medizinischer Fachdisziplinen (z. B. Allgemeinmedizin,
Rehabilitation).