Aktuelle Dermatologie 2019; 45(11): 533-539
DOI: 10.1055/a-0966-4933
Übersicht
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Hautprävention in der BGN aus medizinischer Perspektive

Skin Prevention of the BGN from the Perspective of the Physicians
M. Müller
Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe, Geschäftsbereich Prävention, Abt. Gesundheitsschutz
,
A. Sautter
Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe, Geschäftsbereich Prävention, Abt. Gesundheitsschutz
,
T. Steen
Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe, Geschäftsbereich Prävention, Abt. Gesundheitsschutz
,
M. Stadeler
Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe, Geschäftsbereich Prävention, Abt. Gesundheitsschutz
,
U. Stark
Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe, Geschäftsbereich Prävention, Abt. Gesundheitsschutz
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Publication Date:
13 November 2019 (online)

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Zusammenfassung

Der BGN als Unfallversicherungsträger für Beschäftigte im Nahrungsmittel- und Gastgewerbe werden aktuell jährlich etwa 2000 berufsbedingte Hauterkrankungen gemeldet. Beschäftigte in der Gastronomie sind dabei am häufigsten betroffen, gefolgt von Bäckern, Konditoren, Backwarenverkäufern, Beschäftigten im Bereich der Fleischwirtschaft und in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Als Hauptbelastungsfaktoren für die Haut an Händen und Unterarmen gelten Feuchtarbeit sowie Kontakt zu Nahrungsmitteln. Kumulativ-subtoxische Kontaktdermatitis, atopisches Ekzem und deutlich seltener auch die allergische Kontaktdermatitis sind die häufigsten Primärdiagnosen im Hautarztbericht. Wird seitens der Bezirksverwaltung der BGN ein Heilbehandlungsauftrag erteilt, erfolgt zeitnah ein telefonisches Erstprofiling mit dem Betroffenen. Die Teilnahme an einem eintägigen Haut-Basisseminar wird obligatorisch angeboten. Bei schweren berufsbedingten Hauterkrankungen oder langwierigem, chronisch rezidivierendem Verlauf erfolgt je nach Region die Einbeziehung des beratenden Hautarztes der BGN, die Vorstellung in einem speziellen Hautschutzzentrum, die Teilnahme am regionalen Hautpräventionsprogramm der BGN bzw. eine individuelle Tertiärpräventionsmaßnahme (TIP).

Abstract

The BGN as a statutory accident insurer for employees in the food and hospitality industry reports about 2,000 occupational skin diseases annually. Employees in the hospitality industry are most frequently affected, followed by bakers/confectioners/bakery vendors, employees in the meat industry and in the food and beverage industry. The main stress factors for the skin on hands and forearms are wet work and contact with food. Cumulative subtoxic contact dermatitis, atopic eczema and allergic contact dermatitis are the most frequent primary diagnoses in the dermatologist’s report. If the district administration of the BGN issues a treatment order, the patient is first profiled by telephone in a timely manner. Participation in a one-day basic skin seminar is obligatory. In the case of severe work-related skin diseases or protracted chronic recurrence, depending on the region, the consultation of the BGN dermatologist, the presentation in a special skin protection centre, participation in the regional skin prevention program of the BGN or an individual tertiary prevention measure is offered.