Laryngorhinootologie 2020; 99(01): 3-4
DOI: 10.1055/a-0966-1915
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde der LRO,

Andreas Dietz
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
14. Januar 2020 (online)

zunächst einmal von meiner Seite einen herzlichen Gruß, verbunden mit der Hoffnung, dass Sie alle das neue Jahr gut beginnen konnten. Die LRO hält wieder einige für die aktuelle Weiterentwicklung unseres Faches relevante Themen bereit. Den Aufschlag geben wichtige internationale Publikationen, die umfangreich für Sie diskutiert werden. Zum einen geht es um die Frage, was europäische Ärzte über den laryngopharyngealen Reflux [1] wissen, zum anderen um die sekretorische Otitis media und die Kombinationstherapie von Tuboplastie und Paukendrainage und die Frage zur erfolgreichen Operation eines rezidivierenden Nasopharynxkarzinoms. Tadeus Nawka berichtet über die Spezifika einer Amyloidose [2] des Larynx, die zwar einerseits harmlos, andererseits eine therapeutische Herausforderung bei bestehenden funktionellen Störungen darstellt [3]. Jirka Grosse und Dirk Hellwig aus Regensburg bieten in einer aktuellen Übersicht wertvolle Informationen zur PET-CT und PET-MRT bei Tumoren des Kopf-Hals-Bereiches an. In der Übersicht wird unter anderem herausgearbeitet, dass die PET-MRT der PET-CT insbesondere bei der Detektion pulmonaler Metastasen und Zweittumoren unterlegen ist, jedoch gegenüber der PET-CT eine höhere anatomische Detailgenauigkeit bietet [4]. Alexander Mainka et al. aus Berlin berichtet in einer Übersicht über die Injektions-Glottoplastik und bietet einen sehr griffigen Indikationsalgorithmus an [5]. Aus unserer Klinik berichtet Frau Theresa Wald et al. über die automatisierte Berechnung und Visualisierung von Komorbiditätsindizes für den Tumorboardentscheid [6]. Tatsächlich ist das Thema „künstliche Intelligenz“ und IT-Unterstützung (Digitalisierung) im Prozess des sogenannten „Decision making support“ ein zunehmendes, auch wissenschaftlich anerkanntes, Arbeitsfeld [7]. Besonders hervorheben möchte ich die Originalarbeit von Tanja Hildenbrand zur Nasennebenhöhlenchirurgie an deutschen HNO-Kliniken, in der eine aktuelle Bestandsaufnahme durchgeführt wurde [8]. Bei einer Rücklaufquote von knapp 80 % kann die Umfrage und entsprechende Bestandsaufnahme als repräsentativ gewertet werden, sodass die Angaben zu Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität als relevant betrachtet werden können [9]. Neben verschiedenen hoch-interessanten Kasuistiken berichtet Herr Kurzweg über das Thema Sozialmedizinische Leistungsbewertung durch HNO-Ärzte im Rahmen der Begutachtung für die Deutsche Rentenversicherung [10]. In der Rubrik Facharztwissen HNO ist in diesem Heft auf einen wichtigen Artikel zur Allergietherapie und Allergie-Immuntherapie im Kindesalter von Ludger Klimek et al. hinzuweisen [11], der mit 3 CME-Punkten bewertet wird [12]. Mit Fragen für die Facharztprüfung und einem traditionellen Beitrag zu Operationstechniken von Hautdefekten im Bereich der Wange, von Gerhard Rettinger, findet das Heft seinen runden Abschluss.