Endo-Praxis 2020; 36(01): 12
DOI: 10.1055/a-0963-3317
10 Fragen an …
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Rufdienst – Ruhezeit – Überstunden

10 Fragen an Prof. Dr. Ulrike Denzer
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Publication Date:
11 February 2020 (online)

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1.  Was hat Sie in die Endoskopie geführt?

In meinen ersten Berufsjahren mit dem Schwerpunkt Hepatologie habe ich mit Ansgar Lohse in Mainz die diagnostische Mini-Laparoskopie implementiert und wissenschaftlich untersucht. Zeitgleich begann dort auch meine endoskopische Ausbildung. Die minimalinvasiven endoskopischen Eingriffe bei gastroenterologischen Krankheitsbildern haben mich von Anfang an fasziniert.

2. Wer oder was hat Sie in Ihrer Berufslaufbahn am meisten beeinflusst?

Zum „Wer“ sind da natürlich meine Mentoren Prof. Dr. Ansgar Lohse und Prof. Dr. Thomas Rösch zu nennen. Zum „Was“ motiviert mich bis heute meinen Patienten sinnvolle minimalinvasive Diagnostik und interventionelle Therapie auf dem neuesten medizinischen Stand anzubieten und damit auch unnötige Operationen zu ersparen.

3. Wie beginnen Sie Ihren Arbeitstag … und wie beenden Sie ihn?

Ich beginne meinen Arbeitstag morgens mit Milchkaffee und beende ihn abends meist am Küchentisch beim gemeinsamen warmen Abendessen mit meinem Mann.

4. Was kann Sie bei der Arbeit so richtig auf die Palme bringen?

Den professionellen Umgang mit und das Lernen aus Beinahe-Fehlern, Fehlern und Komplikationen halte ich für essenziell, nicht nur in Bezug auf die Patientenversorgung, sondern auch für unser Selbstmanagement als Ärztinnen und Ärzte. Fehlende Selbstreflektion im Umgang mit Fehlern und Komplikationen bringt mich auf die Palme.

5. Welches Gerät müsste man einmal erfinden?

Den Diagnose Tricorder aus der medizinischen Abteilung des Raumschiffs Enterprise. Das würde den Arbeitsalltag deutlich erleichtern.

6. Mit wem würden Sie gerne einen Tag den Arbeitsplatz tauschen?

Mit einem Fotografen, ich fotografiere auch gerne.

7. Was war der mutigste Moment in Ihrem Leben?

Der mutigste berufliche Schritt war in meinem zweiten Arbeitsjahr die Entscheidung gegen eine wissenschaftliche Karriere in der Grundlagenforschung. Das hätte zuzeiten der Ärzteschwemme im AIP in einer sehr grundlagenorientierten Universität auch die Nichtübernahme bedeuten können. Privat vielleicht mutig – aber eher kein Moment – war die Demenzerkrankung meiner Mutter zu erkennen, anzunehmen und zu begleiten.

8. Mit welcher Person der Weltgeschichte würden Sie gerne einen Kaffee trinken gehen?

Mit der Queen würde ich gerne einmal einen Tee trinken, mich beeindruckt ihre sprichwörtliche Gelassenheit.

9. Welche Gabe würden Sie gerne besitzen?

In manchen Situationen mehr die Ohren auf Durchzug stellen zu können …

10. Welchen Wunsch möchten Sie sich in Zukunft erfüllen?

Im Jahr 2020 reisen wir erstmals nach Ägypten zu den verschiedenen archäologischen Stätten. Ein Wunsch, den ich schon seit meinem 12. Lebensjahr habe, als mir eine alte Ausgabe von C. W. Ceram „Götter, Gräber und Gelehrte“ in der Leihbücherei in die Hände fiel. Archäologie war eine Zeitlang auch ein Berufswunsch.

Die Fragen stellte Ute Pfeifer.

Zur Person

Prof. Dr. Ulrike Denzer absolvierte ihre Facharztausbildung von 1996–2004 in der Klinik für Gastroenterologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Von dort wechselte sie 2005 an das Universitätsklinikum Hamburg, wo sie zunächst in der Gastroenterologie/Hepatologie und dann in der Endoskopie als Oberärztin tätig war. Seit September 2016 ist sie Sektionsleiterin der Interdisziplinären Endoskopie an der Philipps-Universität Marburg.