Krankenhaushygiene up2date 2020; 15(03): 231-247
DOI: 10.1055/a-0960-8344
Präventionsmaßnahmen

Aufbereitung von Trachealkanülen im außerklinischen Bereich

Patrick Ziech
,
Stefanie Schwarz

Aufgrund medizinischer und technischer Fortschritte ließ sich die Prognose der Patienten mit chronischer Atemschwäche in den letzten Jahren stetig optimieren. Die beatmeten Patienten werden nach der Klinikbehandlung entweder in einem spezialisierten Pflegeheim, im eigenen häuslichen Umfeld oder in Wohngemeinschaften pflegerisch und medizinisch betreut [1]. Welche Herausforderungen hierbei zu meistern sind, lesen Sie in diesem Beitrag.

Kernaussagen
  • Die Vorgaben der KRINKO-BfArM-Empfehlungen gelten grundsätzlich unabhängig vom Ort der Durchführung der Aufbereitung. Allerdings sind sie in der außerklinischen Versorgung schwer umzusetzen.

  • Eine Trachealkanüle ist oft ein Ein-Patienten-Produkt und sollte als Einmalprodukt ausgewiesen und nicht im außerklinischen Bereich erneut aufbereitet werden.

  • Grundsätzlich ist ein maschinelles Aufbereitungsverfahren der manuellen Aufbereitung vorzuziehen. Alternative: Vorreinigung mithilfe (enzymatischer) Reinigungsmittel, anschließender manueller Reinigung mit geeigneter Bürste bzw. Tupfer, gefolgt von chemischer oder thermischer Desinfektion.

  • Eine thermische Desinfektion ist der chemischen überlegen.

  • Eine Aufbereitung mehr als 10-mal wird grundsätzlich nicht empfohlen.

  • Die Pflegedienste sollten aktiv Schulungen und Informationen u. a. vom Provider einfordern.

  • Es muss sichergestellt sein, dass eine Sachkenntnis zur Medizinprodukte-Aufbereitung in den Pflegediensten und Hilfsmittellieferanten vorliegt.



Publication History

Article published online:
18 August 2020

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