Abstract
Background Big cities in Europe have the highest incidence rates of TB in otherwise low incidence
settings. Understanding of the spatio-temporal patterns of TB incidence can support
efforts for TB prevention and control in line with the End-TB Strategy of the WHO
in such settings for low incidence settings.
Methods Data from the municipal TB register of Cologne collected between 2006 and 2015 under
the infection prevention legislation were retrieved, addresses geographically identified
and all notified incident TB cases retrospectively analysed for their spatial and
temporal distribution in this large German city using a geographic information system.
Results During the analysed period 1,038 incident cases were reported, equivalent to an incidence
rate of 10.03 cases per 100,000 inhabitants. Contagious pulmonary TB contributed 57 %
of all cases. Distribution patterns changed over time with decreases in 37 and increases
in 22 of the 77 urban sub-districts, three of which showing constant high rates of
TB incidence.
Conclusion The study presents a complementary method to monitor the distribution and development
of incident TB cases at a disaggregated level of urban sub-districts. Identification
of areas with comparatively high incidence can support identification of clusters
respectively their prevention and allow better planning for targeted local TB services.
Zusammenfassung
Hintergrund Zu weiten Teilen ist Europa eine Niedriginzidenz-Region für Tuberkulose, innerhalb
Europas zeigen jedoch Großstädte deutlich höhere Inzidenzen. Ein genaueres Verständnis
der räumlich-zeitlichen Verteilung der inzidenten Fälle kann zur Verbesserung von
Prävention und Kontrolle der Tuberkulose in Großstädten führen und einen Beitrag zur
Umsetzung der End-TB-Strategie der WHO in Niedriginzidenz-Regionen leisten.
Methoden Daten aller nach Infektionsschutzgesetz in Köln gemeldeten Fälle von Tuberkulose
zwischen 2006 und 2015 wurden retrospektiv deskriptiv analysiert. Die Adressen aus
dem Register wurden geografisch lokalisiert und mithilfe eines geografischen Informationssystems
örtlich-zeitlich über den gewählten Zeitraum analysiert.
Ergebnisse Im Studienzeitraum wurden 1038 inzidente Fälle gemeldet, entsprechend einer Inzidenzrate
von 10,03 pro 100 000 Einwohnern. In 56 % der Fälle lag eine pulmonal offene Tuberkulose
vor. Die räumliche Verteilung änderte sich im Untersuchungszeitraum. In 37 von 77
Stadtbezirken nahm die Inzidenz ab, während sie in 22 Bezirken zunahm. In 3 Bezirken
zeigt sich eine konstant hohe Inzidenz.
Schlussfolgerung Mithilfe eines geografischen Informationssystems lässt sich die Entwicklung der Verteilung
von Tuberkulose-Fällen im großstädtischen Raum kleinteilig darstellen. Bezirke mit
vergleichsweise hohen Inzidenzen und mögliche Cluster können identifiziert werden.
Prävention und Behandlungsmöglichkeiten können gezielter geplant werden.