ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2019; 128(06): 289-294
DOI: 10.1055/a-0914-5207
Fortbildung | Das Praxisteam
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Unsichtbares sichtbar machen – Anfärben in der professionellen Prophylaxe

Nadine Strafela-Bastendorf
,
Klaus-Dieter Bastendorf
,
Jörg Wittmann
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. Juni 2019 (online)

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Biofilme stehen heute im Fokus der zahnärztlichen Prävention und Therapie, denn die häufigsten Zahnerkrankungen (Karies, Gingivitis, Parodontitis und in letzter Zeit immer häufiger periimplantäre Mukositis und Periimplantitis) sind biofilminduzierte Erkrankungen. Das häusliche und professionelle mechanische Biofilmmanagement ist die beste Strategie zur Vorbeugung und Bekämpfung des Biofilms. Ein Problem bei der Entfernung supragingivaler Biofilme ist, dass Biofilm weitgehend unsichtbar bzw. nur schwer sichtbar ist. Zur sicheren Erkennung und Entfernung von Biofilm ist es unumgänglich, Biofilm durch Anfärben sichtbar zu machen. Das gilt sowohl für die professionelle Motivation zur häuslichen Mundhygiene [1] als auch für eine perfekte professionelle Zahnreinigung [2], [3]. In dem von der Firma EMS, Nyon, in Zusammenarbeit mit Praktikern und Hochschullehrern inaugurierten neuen Ablaufprotokoll der Recallsitzung (Guided Biofilm Therapy® – GBT) nimmt das Anfärben folgerichtig eine wichtige Schlüsselrolle ein ([Abb. 1]) [4], [5].