Z Gastroenterol 2019; 57(07): 910-912
DOI: 10.1055/a-0901-3452
Mitteilungen der Gastro-Liga
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Der internationale Leberkongress der EASL 2019 in Wien – was gibt es Neues für unsere Patienten?

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Publication Date:
09 July 2019 (online)

Postgraduiertenkurs

Der Postgraduiertenkurs hatte das Endstadium chronischer Lebererkrankungen, also im Wesentlichen die Leberzirrhose, im Fokus. Vor allem bei Patienten mit Adipositas, metabolischem Syndrom oder Alkoholabusus ist die rechtzeitige Diagnose einer Fibrose in Bezug auf spätere Leberkomplikationen prognostisch relevant. Es gibt einfache Biomarker (den Fibrosis-4-Score, Parameter: Alter, Transaminasen und Thrombozyten, oder das Verhältnis von AST zu Thrombozyten = APRI-Score), die einigermaßen gut (Sensitivität um 60 %) eine fortgeschrittene Fibrose bzw. Zirrhose erfassen bzw. ausschließen (Spezifität um 80 %). Abhängig von deren Werten und weiteren Risikoparametern sollte die Messung der Lebersteifigkeit (Elastografie) angeschlossen werden. Am besten etabliert ist der sogenannte Fibroscan, bei dem die Propagation eines Stoßwellenimpulses im Ultraschallfeld gemessen wird. Die neueren Ultraschallgeräte habe eine integrierte Einheit zur Elastizitätsmessung des Lebergewebes mit dem Vorteil, dass bestimmte Fenster bzw. Areale der Leber (region of interest) markiert werden können. Auch ist damit ein gleichzeitiges Screening auf suspekte Raumforderungen möglich, denn die Fettleber und die fortgeschrittene Leberfibrose haben ein deutlich erhöhtes HCC-Risiko. Eine Leberbiopsie ist zur Absicherung einer Zirrhose heute kaum noch notwendig, erlaubt jedoch, die Aktivität der Entzündung zu beurteilen und die Regenerationsfähigkeit der Leberzellen abzuschätzen.