Phlebologie 2019; 48(03): 170-175
DOI: 10.1055/a-0887-6161
Review
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Varizenchirurgie: Belastender als andere Verfahren?

Artikel in mehreren Sprachen: deutsch | English
Guido Brunig
Krankenhaus Tabea GmbH & Co. KG im Artemed-Klinikverbund, Hamburg
,
Johanna Buhr
Krankenhaus Tabea GmbH & Co. KG im Artemed-Klinikverbund, Hamburg
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Publikationsverlauf

18. September 2018

14. März 2019

Publikationsdatum:
10. Mai 2019 (online)

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Zusammenfassung

Sämtliche in der Varizenchirurgie angewandten Verfahren beherbergen Risiken. Die Risiken der klassischen operativen Sanierung der Varikosis mittels Stripping sind in der Literatur sehr ausführlich beschrieben.

Bei den neueren therapeutischen Optionen, wie z. B. den endovenösen Therapien oder der Schaumsklerosierung werden die möglichen Komplikationen erst in jüngerer Zeit systematisch ausgewertet. Dementsprechend liegen derzeit im Vergleich wenige Daten hierzu vor.

Betrachtet man die Lebensqualität des Patienten in den neuesten Vergleichsstudien und Metaanalysen, zeigt sich, dass perioperativ kaum Unterschiede in der Mobilität, Mortalität und Lebensqualität des Patienten bei den unterschiedlichen Therapieverfahren bestehen [1].

Insgesamt ist davon auszugehen, dass die klassische operative Sanierung der Varikosis mittels Crossektomie, Stripping und Miniphlebektomien im Vergleich zu den endovenösen Therapieverfahren sowohl mit einem erhöhten Blutungsrisiko, also auch mit einem erhöhten postoperativen Infektionsrisiko einhergeht. Grundsätzlich ist das Blutungsrisiko, als auch das Infektionsrisiko jedoch auch bei der Operation als niedrig einzuschätzen.

Das perioperative Nervenverletzungsrisiko scheint bei beiden Verfahren ähnlich häufig zu sein, wobei repräsentative Daten aus Vergleichsstudien fehlen.

Das postoperative Thromboserisiko mit ggf. konsekutiver Lungenarterienembolie ist unseres Erachtens nach bei den endovenösen Verfahren höher einzustufen als nach einer klassischen operativen Sanierung der Varikosis.

Kosmetisch beeinträchtigende, postinflammatorische Hyperpigmentierungen im OP-Gebiet treten häufiger nach endovenösen Therapieverfahren und nach Sklerosierungstherapien auf.