intensiv 2019; 27(03): 160
DOI: 10.1055/a-0861-1292
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Publication Date:
07 May 2019 (online)

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DGIIN warnt: Intensivmedizinische Versorgung in den kommenden Jahren erheblich gefährdet

Schon jetzt kommt es auf drei Viertel der deutschen Intensivstationen zu Bettensperrungen aufgrund des Pflegepersonalmangels. Die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin e. V. (DGIIN) hat Anfang des Jahres gemeinsam mit dem Marburger Bund die bisher deutschlandweit größte Umfrage unter Intensivpflegekräften durchgeführt.

An der Umfrage, die vom 14. bis 21. Januar 2019 stattfand, beteiligten sich 2498 Intensivpflegekräfte. Dabei gaben rund 68 Prozent an, generell unzufrieden mit der Arbeitssituation zu sein. Rund 97 Prozent empfinden, dass die Arbeitsbelastung in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat und sich die Arbeitsbedingungen deutlich verschlechtert haben. 94 Prozent gaben an, dass hauptsächlich ökonomische Interessen in den Vordergrund getreten sind. Mehr als ein Drittel der Befragten (37 Prozent) plant, den Beruf in den kommenden fünf Jahren zu verlassen, noch einmal so viele (34 Prozent) planen, die Arbeitszeit zu reduzieren. Als Hauptgründe für die Unzufriedenheit mit der Arbeitssituation nannten die Befragten die enorme Arbeitsbelastung, einen hohen Zeitdruck, die zunehmende Ökonomisierung in den Kliniken und schlechte Personalschlüssel. Als einen Lösungsansatz nannten die Umfrageteilnehmer einen verbindlichen Personalschlüssel von zwei Patienten pro Pflegekraft. Derzeit betreut eine Pflegekraft in der Regel mindestens zweieinhalb bis drei Patienten.

Quelle: DGIIN